16 Jahre Sozialdezernentin – Wir danken Britta Anger!

Britta Anger – 16 Jahre lang Bochums Sozialdezernentin – geht Ende April in den Ruhestand. Mit einer Feierstunde hat sich unsere Ratsfraktion bei ihr für ihren außerordentlichen Einsatz bedankt und die von ihr geleistete Arbeit gewürdigt.

2009 wurde Britta Anger vom Rat der Stadt auf Vorschlag der Grünen zur Dezernentin für Soziales, Gesundheit und Jugend gewählt. Wir waren uns immer mit ihr einig über das Ziel, ein solidarisches Bochum zu verwirklichen und Partei zu ergreifen für sozial benachteiligte Menschen.

Im Sozialbereich hat sie so vieles angeschoben: Stärkung des Kinderschutzes, Ausbau der Kita- und Schulsozialarbeit, Einrichtung von Hilfezentren, Schaffung von Kitaplätzen, Aufnahme von Geflüchteten und unbegleiteten minderjährigen Ausländern, Stärkung der Prävention im Gesundheitssektor, Hilfesysteme für wohnungs- und obdachlose Menschen, Aufbau der Sozialberichterstattung, Erstellung der Pflegeplanung, Stärkung der Seniorenarbeit und vieles mehr.

Besonders hervorzuheben sind jedoch ihre Führungsstärke und ihr menschliches Verantwortungsbewusstsein, die sie in den drei außerordentlichen Herausforderungen bewiesen hat, mit denen sich die Stadt in den letzten 10 Jahren konfrontiert sah:

In den Jahren 2014ff. mussten mehrere Tausend Menschen aus Syrien, Irak, Afghanistan und anderen Krisengebieten der Welt in sehr kurzer Zeit aufgenommen, versorgt und untergebracht werden. Dass Bochum dies geschafft hat, ist nicht zuletzt das Verdienst einer engagierten Sozialverwaltung, an deren Spitze Britta Anger stand.

Die Corona-Pandemie ab 2020 stellte nicht nur die öffentliche Gesundheitsversorgung, für die Britta Anger als Dezernentin ebenso verantwortlich war, vor manchmal kaum zu meisternde Schwierigkeiten sondern auch die gesamte Stadtgesellschaft. Der städtische Krisenstab, dessen Mitglied Britta Anger war, tagte über 600 Mal.

In Folge des verschärften Angriffskrieges Russlands ab 2022 hat die Stadt Bochum erneut große Solidarität gezeigt und in kurzer Zeit viele Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Auch hier erwies sich Britta Anger als bewährte Krisenmanagerin.

In allen Debatten über komplexe Sachfragen und politisch strittige Themen haben wir Britta Anger immer gut vorbereitet, freundlich im Ton und verbindlich in der Sache erlebt. Sie zeigte sich als ansprechbar und zugewandt gegenüber Anliegen, sei es aus der Bürgerschaft oder von Initiativen. Gerade in den Krisensituationen hat sie gute Nerven, Durchhaltevermögen und eine grundsätzliche Lösungsorientierung bewiesen. In den Krisen und zum Teil auch gegen politische Anfeindungen musste sie sich ein dickes Fell zulegen, ist dabei aber immer empathisch und persönlich bescheiden geblieben. Als kluge Rat- und Impulsgeberin wird sie uns sehr fehlen.

Wir wünschen Ihr von Herzen alles Gute für die Zukunft, eine lange und schöne Zeit um nach all der Anstrengung erst mal auszuspannen und dann viel Freude in dem neuen Lebensabschnitt, den sie bestimmt sehr aktiv gestalten wird.