Mit einem Antrag hat die Koalition aus SPD und Grünen die Verwaltung in 2020 beauftragt ein Konzept zu erarbeiten, wie die Landwirtschaft in Bochum auf städtischen Flächen mittelfristig ökologisch gestaltet werden kann. Erste Ideen, wie das Vorhaben umgesetzt werden kann, hat die Verwaltung nun vorgelegt. Während ein kleinerer Teil der Flächen als Bio-Landwirtschaft zertifiziert werden soll, soll Bochum auf „überwiegend ökologische und nachhaltige Landwirtschaft mit Rücksicht auf Natur und Artenschutz“ setzen. Die Flächen sollen „konventionell nachhaltig“ bewirtschaftet werden.
Dazu Ronja Reyes, umweltpolitische Sprecherin der Grünen:
„Wir unterstützen das Ziel der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, dass 20% der städtischen Landwirtschaftsflächen auch in Bochum künftig umwelt- und tiergerecht sowie ressourcenschonend bewirtschaftet und mit einem Bio-Siegel zertifiziert werden sollen. Insbesondere begrüße ich auch das Ziel 5% der Flächen im Sinne der solidarischen Landwirtschaft zu vergeben. Ein Großteil der Fläche hingegen soll „konventionell nachhaltig“ bewirtschaftet werden. Dies ist kein feststehender Begriff und daher sehr schwammig. Im Zuge der Entwicklung des Konzeptes fordern wir die Verwaltung daher auf klar messbare Kriterien zu entwickeln. Sie sollen als Mindeststandard deutlich machen, welche Maßnahmen auf einzelnen Flächentypen (Grünland, Acker, Forst) umgesetzt werden müssen, damit sie als ökologisch gelten. Unserer Meinung nach müssen sich die Mindeststandards an den gängigen Bio-Zertifizierungen orientieren. So sollte auf den Flächen z.B. auf den Einsatz von Pestiziden und Gülle verzichtet werden.“
Insgesamt besitzt die Stadt Bochum 350 ha Fläche, die landwirtschaftlich genutzt werden und verpachtet sind. „Mit unserem Vorhaben die Landwirtschaft in Bochum ökologischer zu gestalten, wollen wir Bäuerinnen und Bauern darin unterstützen, nachhaltig zu wirtschaften und einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung einer artenreichen Kulturlandschaft in Bochum zu leisten. Wir verstehen das zu entwickelnde Konzept daher als Angebot von Verwaltung und Politik an die Landwirtinnen und Landwirte sich in den Prozess einzubringen“, schließt Reyes.