Die Radstation am Bochumer Hauptbahnhof ist überfüllt und platzt in den ehemaligen Räumlichkeiten der Packstation der Deutschen Bahn aus allen Nähten. Maximal 200 Fahrräder können hier abgestellt werden.
„Für uns ist klar, dass die Radstation Unterstützung braucht,“ so Raphael Dittert, Vorsitzender des Mobilitätsausschusses, der die Station kürzlich besichtigt hat. „Radfahrende bekommen bei der Radstation einen richtig guten Service. Ich habe den selbst schon oft genutzt. Man kann bequem Bremsen oder Gangschaltung reparieren lassen, während man entweder mit der Bahn unterwegs ist oder in der Bochumer Innenstadt einkaufen geht.“
Auch der sozial- und arbeitsmarkpolitische Aspekt ist Dittert wichtig: „Ganz besonders freut mich, dass die Radstation berufsqualifizierende Maßnahmen durchführt und damit vielen Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, zu neuen Chancen verhilft. Manche der Beschäftigten wechseln anschließend in den Zweiradhandel oder wagen sogar den Schritt in die Selbstständigkeit.“
Die Radstation befindet sich in einem Umfeld, das sich gerade sehr verändert. Nicht nur der Buddenbergplatz soll saniert werden, sondern neben der Radstation entsteht auch ein neues Hochhaus, das ebenfalls Fahrradparkplätze vorhalten wird. Die Grünen forderten schon im vorigen Jahr, dass die Plätze dort wegen des knappen Platzangebots in der Radstation deutlich ausgeweitet werden sollen.
Martina Foltys-Banning, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Rat, sieht viele Entwicklungspotenziale für die Radstation: „Wichtig ist, dass die Radstation in die laufenden Entwicklungen eingebunden wird. Auch könnten leerstehende Lokale im Umfeld des Hauptbahnhofs oder in der Innenstadt als zweiter Standort genutzt werden. Eigentlich haben wir richtig gute Gegebenheiten, eine gute Förderkulisse und eine rege Nachfrage für das Fahrrad. Wichtig ist hier vor allem, dass alle an einem Strang ziehen.“
Bereits im Dezember hatten die Grünen per Anfrage vorgeschlagen, den bestehenden Leerstand in der Innenstadt durch Projekte wie die Radstation auch mit Hilfe von Förderprogrammen zu nutzen. Die Verwaltung hatte dazu mitgeteilt, dass das Sofortprogramm des Landes zur Stärkung der Innenstädte und Zentren die temporäre Anmietung von leerstehenden Lokalen fördert. Angekündigt wurden auch Gespräche der Wirtschaftsentwicklung mit dem Betreiber ViA Ruhr e.V., um eine Erweiterung der Radabstellflächen in Bahnhofsnähe zu erörtern.