Vor dem Hintergrund der Erderwärmung und des in Bochum ausgerufenen „Klimanotstands“ haben der Erhalt eines gesunden Stadtklimas und der Schutz von Landschaftsschutzgebieten für die GRÜNEN oberste Priorität.
„Auch wenn in Zeiten der Corona-Pandemie die CO² Belastung nachweislich zurückgegangen ist, werden wir auch künftig dafür sorgen, dass Grünflächen und insbesondere Landschafts-schutzgebiete im Norden dauerhaft erhalten bleiben“, so Christian Schnaubelt, Fraktionsvor-sitzender der GRÜNEN in der Bezirksvertretung Bochum-Nord.
Der Erhalt von Grünflächen und Landschaftsschutzgebieten müssen daher auch fester Be-standteil einer durchgrünten Bebauung im geplanten Wohngebiet „Gerthe-West“ sein, fordern die GRÜNEN. Das beinhaltet einen durchgehenden Grünzug mit Fuß- und Fahrradweg und den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn 308/318 bis Cöppencastrop. „Wir brauchen ein Verkehrskonzept, das Gerthe entlastet sowie die Nahmobilität und den Umweltverbund stär-ker fördert“, verdeutlicht Ratsfrau Martina Foltys-Banning. Die Vertreterin der GRÜNEN im Ausschuss für Planung und Grundstücke des Rates ergänzt: „Unser Ziel muss ein nachhalti-ges, umweltschonendes und sozial gerechtes Bebauungskonzept sein, das sich in den Bestand einfügt und alle Generationen und Bedarfe miteinbezieht.“
Bisherige Freiflächen dürfen im Plangebiet „Gerthe-West“ nur nach intensiver Prüfung der ökologischen Auswirkungen bebaut werden und müssen durch Ersatzpflanzungen kompen-siert werden. „Es gilt: So wenig Versiegelung wie möglich, so viel Grünschutz wie möglich. Daher lehnen die GRÜNEN auch eine Bebauung des Hiltroper Feldes ab“, verdeutlicht Chris-tian Schnaubelt.
Martina Foltys-Banning ergänzt: „Wir wollen dafür Sorge tragen, dass ausreichend bezahlba-rer Wohnraum für die Menschen zur Verfügung steht. Dazu gehören 30% öffentlich geförder-ter Wohnungsbau sowie alters-, familien- und behindertengerechte Wohnungen. Außerdem fordern wir eine Grundstücksvergabe nach Erbbaurecht.“
Unter vorrangiger Berücksichtigung von Baugenossenschaften und Wohnprojekten sollen vor einer Neubebauung zunächst Altbestände saniert und Leerstände aktiviert werden. Die bishe-rige Zielgröße der Wohneinheiten für „Gerthe-West“ muss außerdem deutlich nach unten kor-rigiert und das gesamtstädtische Ausbauziel neu angepasst werden, wenn in zwei Jahren die Ergebnisse der Wohngebäudezählung vorliegen. „Wir wollen guten und bezahlbaren Wohn-raum schaffen und gleichzeitig bestmöglichen Schutz der Umwelt und des Klimas erreichen. Angesichts des vom Rat ausgerufenen Klimanotstands können wir aber der Errichtung von 800 Wohneinheiten im Plangebiet Gerthe-West nicht zustimmen. Diese Zahl muss deutlich nach unten reduziert werden“, betont Christian Schnaubelt.