600 Wohneinheiten in Wattenscheid und Weitmar

By 29. September 2023Allgemein

Der Rat hat am 28. September Baurecht für bis zu 600 neue Wohneinheiten geschaffen. Mit den Satzungsbeschlüssen für die Bebauungspläne Westlich bzw. Östlich Schloßstraße sowie Wilhelm-Leithe-Weg Süd kamen langjährige Diskussionsprozesse zu einem Ende, die auch unter uns Grünen kontrovers verlaufen sind. Am Ende ist aus Sicht der Ratsfraktion in beiden Fällen ein guter Interessenausgleich gelungen. Wir bekämpfen damit zum einen die Wohnungsnot. Auch wenn klar ist, dass wir mehr und mehr in die Sanierung bereits bestehenden Wohnraums investieren müssen, kommen wir doch ohne Neubau vorerst nicht aus. Dass in diesen beiden Fällen bisher landwirtschaftliche Flächen für Wohngebäude genutzt werden, mag auf den ersten Blick irritieren. Man muss sich jedoch vor Augen führen, dass der Wilhelm-Leithe-Weg in unmittelbarer Nähe des Wattenscheider Bahnhofs liegt und das neue Quartier Schloßstraße an der Straßenbahnlinie 318. Aus unserer Sicht ist es städtebaulich hochgradig sinnvoll, Wohnungen da zu bauen, wo es sehr gute Verkehrsanbindungen gibt und nicht irgendwo am Stadtrand auf dem Acker. Nur so können wir unser Ziel von weniger Autoverkehr und mehr öffentlicher Mobilität erreichen. Interessantes Detail aus der Ratssitzung: Die CDU stimmte gegen die Vorlagen. Grund: die Planungen sähen zu wenige Einfamilienhäuser vor, und man sorge sich vor zu großer Verdichtung. Dabei liegt etwa das Quartier Schloßsstraße mit seinen 83 Wohneinheiten pro Hektar im städtischen Vergleich gerade einmal im Mittelfeld (siehe auch hier unser FAQ). Im Ostpark an der Havkenscheider Höhe wird ungefähr doppelt so dicht gebaut. Wir haben dafür gesorgt, dass in beiden Gebieten sowohl Mehrfamilien als auch Einfamilienhäuser entstehen werden, sowohl im geförderten bzw. preisgünstigen Segment als auch frei finanziert – als Voraussetzung für eine günstige soziale Mischung. Aus den Nein-Stimmen der CDU – die uns Grünen immer vorwirft sich zu wenig um Wohnungsbau zu kümmern – wird eines zum wiederholten Male deutlich: Die CDU betreibt Wohnungspolitik vor allem für die Klientel, die sich das neu gebaute Einfamilienhaus leisten kann. Dabei spielt es keine Rolle, dass der zur Verfügung stehende Platz immer weniger wird.

Die Beschlussvorlagen zu den Bebauungsplänen gibt es hier.