Die Grünen im Rat sind erleichtert über den endgültigen Verkauf der STEAG-Anteile. Sebastian Pewny, Fraktionsvorsitzender, erklärt dazu: „Wir hatten uns bei der letzten Wahl das Ziel gesteckt, die STEAG zu verkaufen. Endlich ist das gelungen! Damit haben wir einen großen Schritt zur Dekarbonisierung der städtischen Beteiligungen gemacht. Und wir haben einen erheblichen Risikofaktor weniger in der städtischen Gesamtbilanz.“
Die kommunale Eigentümerstruktur machte die STEAG zu einem besonderen Unternehmen. Aus der Finanzierung mit öffentlichen Mitteln ergaben sich hohe Anforderungen an den Umgang mit Risiken genauso wie an die Gemeinwohlorientierung von Unternehmensstrategie und Projekten. Diesen Anforderungen genügte die STEAG bis zum heutigen Tag nicht in ausreichendem Maße. So war etwa der kommunale Einfluss auf die Geschäftstätigkeit immer sehr begrenzt.
Das ursprüngliche Ziel, einem der großen Energieversorger eine energiepolitisch sinnvolle ökologische Ausrichtung zu geben, betrachten die Grünen seit längerem als gescheitert. Das lag nicht zuletzt an der energiepolitischen Uneinigkeit der beteiligten Städte, aber auch an den konfusen Rahmenbedingungen, die die Bundespolitik in den 2010er Jahren für die Energiewende gesetzt hatte. Dass der Verkauf nun wider Erwarten mit einem positiven Saldo für das städtische Engagement abschließt, ist vor allem der unvorhersehbaren Entwicklung auf dem Energiemarkt seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geschuldet.
„Mit dem Ertrag des Verkaufs,“ so Pewny „werden wir die für die STEAG aufgenommenen Kredite abbauen und in die ökologische Transformation Bochums investieren. Es gibt genug zu tun: Wir müssen zum Beispiel die Erneuerbaren Energien ausbauen, die nachhaltige Wärmeerzeugung etwa durch Grubenwasser oder Geothermie erschließen und die Nah- und Fernwärmenetze ertüchtigen.“