Preiserhöhung der Wasserwelten inakzeptabel

Zum 1. April 2023 haben die Wasserwelten die Eintrittspreise für Bochums Schwimmbäder angehoben und umstrukturiert. Dadurch fallen nicht nur die Ein- und Zweistundentarife für voll und ermäßigt Zahlende weg. Die entsprechenden 10er und 50er Mehrfachkarten wurden ebenfalls gestrichen.

Vollzahler*innen bezahlten bisher pro Einritt bei der 50er Karte (Stundenkarte) 1,06€ pro Schwimmbadbesuch. Die aus sozialpolitischen Gründen ermäßigten Tarife betrugen die Hälfte. Von diesen 53 Cent aus ergeben sich zwangsläufig bei jeder angemessenen Tarifanpassung sehr hohe prozentuale Steigerungen. Diese führen aus sozial- und gesundheitspolitischer Sicht eventuell zu unerwünschten Folgewirkungen, weil für bestimmte Bevölkerungsgruppen diese sportliche Betätigung gerade angesichts der gegenwärtigen Inflationsraten kaum noch bezahlbar wird.

„Der Aufsichtsrat der Wasserwelten hat die Preiserhöhung beschlossen und verkauft, als wenn es sich nur um eine geringe Steigerung handeln würde“, kommentiert der Grüne Vorsitzende in der Bezirksvertretung Bochum-Ost, Detlef Kühlborn. „Wenn man sich das alte Tarifsystem anschaut, fällt auf, dass viel höhere Preissteigerungen erfolgen, die sich im Vergleich zum vorherigen System in einem Rahmen zwischen 5,5% und 200% bewegen. Das ist unter sozialen Aspekten nicht akzeptabel, weil viele Menschen sich in Zukunft einen Besuch im Schwimmbad nicht mehr leisten können. Im Sommer lockt es viele in unsere Bäder. Wenn die Eintrittspreise so gestaltet sind, dass sie gerade für Familien mit Kindern unerschwinglich werden, fällt nicht nur ein Freizeitangebot weg. Es bedeutet auch, dass die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können, weiter steigen wird.“

SPD und Grüne in der Bezirksvertretung Bochum-Ost haben eine Anregung eingebracht, nach der das vorherige System mit einer moderaten Preissteigerung beibehalten werden soll. Der Anregung der Koalition wurde parteiübergreifend gefolgt.