Keine Ansiedlung verkehrsintensiver Betriebe mehr im Norden

By 31. Januar 2023Februar 2nd, 2023Bochum-Nord, Umwelt- & Klimaschutz, Verkehrswende

GRÜNE im Bochumer Norden appellieren an die Stadtverwaltung und die Wirtschaftsförderung.

Die GRÜNEN im Norden begrüßen die Entscheidung des Regierungspräsidenten in Arnsberg,
die Ansiedlung einer Bodenaufbereitungsfirma am Bövinghauser Hellweg in Gerthe – aufgrund
einer fehlenden verkehrlichen Anbindung – zu untersagen. Der Ortsverband appelliert an die
Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung auch keine anderen verkehrsintensiven Betriebe
mehr im Bochumer Norden anzusiedeln, da die Verkehrsbelastung bereits jetzt zu hoch sei.

„Wir begrüßen die Entscheidung des Regierungspräsidenten Heinrich Böckelühr, Mensch und Natur
vor die Wirtschaft zu stellen. Auch wenn die Entscheidung wohlmöglich noch gerichtlich geprüft werden wird, fordern wir schon jetzt die Stadtverwaltung und die Wirtschaftsförderung dazu auf, keine
verkehrsintensiven Betriebe mehr im Bochumer Norden anzusiedeln. Das Verkehrskonzept Nord belegt, dass die Belastungsgrenze – besonders beim LKW-Verkehr – bereits erreicht ist. Und in Arnsberg sieht man dies wohl auch so“, betont Christian Schnaubelt, Pressesprecher der Nordgrünen.

Für den Vorstand des Grünen Ortsverbandes Nord betont deren Sprecher Thomas Wedding:
„Uns Grünen ist sehr wohl bewusst, dass wir im Ruhrgebiet auch dringend Betriebe zur Bodenbearbeitung brauchen. Aber eine verantwortungsvolle Standortpolitik muss sich eben auch fragen, wo ein Standort liegen kann, der jeden Tag bis zu 800 LKW-Fahrten erzeugt. Die gesundheitlichen Schäden, die ein solcher zusätzlicher LKW-Verkehr für die Anwohner mit sich bringt, sind bekannt: Lärm, Abgase und Feinstaub machen krank. Der Standort für einen solchen Betrieb muss über einen Gleisanschluss und besser auch über einen Zugang zum Kanal verfügen, damit diese Transportmengen mit möglichst wenig Belastungen für Menschen und Umwelt transportiert werden können. Der bisher eingeschlagene Weg, diesen belastenden Betrieb einfach an den Stadtrand, mitten zwischen Landschaftsschutzgebiete, zu verlagern ist Standortpolitik aus dem vorigen Jahrhundert.“

Kritik am Ausbau der Autobahnen A40 und A43
„Vor dem Hintergrund der jüngsten Entscheidung aus Arnsberg untermauern wir unsere Kritik an den
Planungen zum Ausbau der Autobahnen A40 und A43“, führt Christian Schnaubelt, stellvertretend für
den Grünen Ortsverband Nord, aus. „Der Ausbau wird die Belastung für Mensch und Natur – besonders rund um das Autobahnkreuz in Harpen – weiter erhöhen, ohne eine Lösung der Verkehrsproblematik zu bringen. Daher lehnen wir den Ausbau weiterhin ab und unterstützen die Anwohnerschaft.