Die schwarz-gelbe Landesregierung investiert hohe Millionenbeträge in die Streifenpolizei auch in Bochum. Dabei geht es aber nicht um Fahrzeuge, Uniformen oder Personal, sondern um eine neue Einsatzwaffe. Neben Schlagstock, Pfefferspray und Pistolen sollen Bochumer Polizeibeamte nun mit einem Elektroschocker (Taser) ausgestattet werden.
Sebastian Pewny, Fraktionsvorsitzender der Bochumer Grünen zeigt sich skeptisch: „Was unsere Polizeibeamten mit einem Elektroschocker tun sollen, erschließt sich mir nicht. Studien belegen, dass in dynamischen Einsätzen die Anwendung von Elektroschockern schwierig ist, da eine der beiden Phasen des Schockers das Ziel verfehlen könnte und die Beamten damit eher gefährdet werden. Zu Abschreckungszwecken haben alle Polizeibeamten im Streifendienst bereits jetzt eine Möglichkeit an ihrem Gürtel: Eine Schusswaffe. Das sollte eigentlich reichen.“
Birte Caspers-Schäfer, Mitglied im Bochumer Polizeibeirat ergänzt: „Polizeikräfte sollten in kritischen Situationen deeskalierend wirken. Eine weitere Waffenaufrüstung steht diesem Ziel entgegen. Abgesehen davon können Taser ebenso tödlich sein, wie Schusswaffen, etwas bei Vorerkrankungen die ein Polizeibeamter unmöglich kennen oder sehen kann.“
Die Grünen haben eine klare Erwartung: „Wir erwarten von Innenminister Herbert Reul und der schwarz-gelben Landesregierung eine genaue Auswertung und Analyse des Tasereinsatzes im Streifen- und Wachdienst. Taser sind ein nützliches Instrument der Spezialeinsatzkräfte, aber nicht für Streifenbeamte die gegen betrunkene Randalierer im Bermuda3Eck oder Jäger auf den Friedhöfen vorgehen. Wir Grüne sehen uns als Partner einer gut ausgestatteten Polizei. Die Polizei braucht mehr Personal und digitale Ausstattung auf der Höhe der Zeit und keine weitere Waffe, die kaum zum Einsatz kommt. Da wäre das Geld sinnvoll investiert“ sagt Sebastian Pewny.