GRÜNE machen sich für Erhalt von Sozialbetreuung am Nordbad stark

Überrascht zeigten sich die Grünen im Rat von den Rahmenbedingungen der Ausschreibung für die künftige Betreuung von Geflüchteten und Wohnungslosen am Nordbad. Sebastian Pewny, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat berichtet: „Die Sozialverwaltung hat nun endlich den von uns lange geforderten Betreuungsschlüssel für Geflüchtete bei Fachkräften von 1:75 angesetzt. Das ist eine deutliche Verbesserung. Wohnungslose werden künftig mit einem Schlüssel von 1:25 von qualifiziertem Personal betreut und die Mischunterbringung von Geflüchteten und Wohnungslosen soll langfristig beendet. Auch das haben wir lange gefordert und begrüßen wir. Hingegen waren wir sehr überrascht, dass die Streichung der Sozialbetreuung vorgesehen ist. Das wird für viele Geflüchtete spürbar ein Problem sein. Die Sozialbetreuer*innen haben oftmals selbst eine Flucht- bzw. Migrationsgeschichte und fungierten in der Vergangenheit als wichtige Stütze für Geflüchtete in der Kommunikation mit Behörden, Ärzten oder auch bei Problemen untereinander.“

Ayse Balyemez, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales ergänzt: „Die Sozialbetreuung ist für die Stadt mit eher geringem Aufwand verbunden, aber hat einen entscheidenden Mehrwert für Geflüchtete, aber auch die Mitarbeiter*innen in den Behörden der Stadtverwaltung, da diese auch bei der Überwindung von Sprachbarrieren allseits als sehr hilfreich wahrgenommen wurden. Die Fachkräfte können und werden diese wichtige Arbeit der Begleitung der Geflüchteten nicht leisten können, da die Arbeit in den Betreuungsunterkünften sämtliche Kapazitäten binden werden.“

Pewny formuliert eine klare Forderung an die Sozialverwaltung: „Uns Grünen ist es wichtig, dass die Sozialbetreuung in sämtlichen Unterkünften erhalten bleibt. Wir fordern die Stadtverwaltung auf dies zu ermöglichen. Die Streichung der Sozialbetreuung wirft uns in dem Ziel der Integration der Menschen unnötig zurück. Und um die Integration muss es gehen, nicht zuletzt auch damit die Zahl an Übergangsunterbringungen zurückgeht und alle Geflüchtete und Wohnungslose eine Wohnung erhalten.“