Streikende an Bochumer Schule dürfen nicht bestraft werden!

Die Bochumer Grünen unterstützen den sogenannten Corona-Schulstreik an der Schillerschule und am Klaus-Steilmann-Berufskolleg. Dort bleiben Schüler*innen heute zu Hause, um den Unterricht per Distanzlernen zu verfolgen und das Infektionsrisiko so zu senken. Die Bezirksregierung hat den Lehrkräften allerdings untersagt, die zu Hause Bleibenden per Computer in den Unterricht zu integrieren.

Die schulpolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion, Birte Caspers-Schäfer, stärkt den Streikenden den Rücken: „Wir finden es richtig, dass sich Schüler*innen in der aktuellen Debatte um den Schutz vor Infektionen an Schulen zu Wort melden und für hybride Lernkonzepte mit kombiniertem Präsenz- und Distanzunterricht demonstrieren. Es ist nicht einzusehen, warum die Landesregierung hier so einen rigiden Kurs fährt, anstatt darauf zu vertrauen, dass die Schulgemeinschaften pragmatische Lösungen für pandemieangepasste Unterrichtsformen entwickeln, bei denen niemand zurückbleibt. Gerade an der Schillerschule gibt es hier sehr gute technische Voraussetzungen. Und am Berufskolleg könnten junge Erwachsene mit digitalen Konzepten noch passgenauer auf ihre künftige Arbeitssituation in Wirtschaft und Verwaltung vorbereitet werden. Sollten mehr und mehr Schüler*innen wegen Erkältungssymptomen zu Hause bleiben müssen, wären die Lehrkräfte ohnehin gezwungen, auf Fernunterricht umzustellen. Mit ihrer heutigen Aktion haben die Schüler*innen ein verhältnismäßiges Mittel gewählt, um auf ihre Position und ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Sollten Sanktionen ausgesprochen werden, wäre das inakzeptabel. Es wäre auch pädagogisch falsch. Die Schüler*innen tun genau das, was wir von Heranwachsenden erwarten: Sie denken nach, artikulieren ihre Forderungen und machen konstruktive Vorschläge zur Umsetzung.“