Die Grünen finden es kritisch, dass Bochum Marketing künftig keine Textilverkaufsstände mehr auf den Wochenmärkten zulassen will. Das wurde kürzlich in der WAZ berichtet. Unabhängig davon hatten sich auch schon Einzelpersonen an die Grünen gewandt.
Mustafa Calikoglu, grüner Ratsherr und Mitglied im Aufsichtsrat von Bochum Marketing, weist darauf hin, dass die Stadtteilmärkte insbesondere für viele ältere Menschen zu Fuß leichter erreichbar seien als die Geschäfte von Textilketten. „Der Wochenmarkt ist für sie oft die günstigste und einfachste Möglichkeit, um sich wohnortnah mit Kleidung zu versorgen. Aus Gesprächen weiß ich, dass viele Menschen mit schmalem Geldbeutel dieses Angebot sehr zu schätzen wissen. Und die Qualität ist oft nicht schlechter als im Geschäft. Mitunter sind es die gleichen Sachen, die in Ladenlokalen wegen der Mietkosten teurer angeboten werden.“
Sebastian Pewny, grünes Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Ordnung und Sicherheit, kritisiert das Vorgehen von Bochum Marketing: „Wegen der Corona-Pandemie gab es bisher keine Möglichkeit, das neue Marktkonzept im Ausschuss zu diskutieren. Stattdessen schafft Bochum Marketing jetzt Fakten. Ich fürchte, dass dieser Schritt eher zu einer Ausdünnung der Märkte führen wird, weil die weniger betuchten Kund*innen, die tagsüber auf den Markt gehen, dann wegbleiben. Die zahlungskräftigere Kundschaft hat doch tagsüber in der Regel gar keine Zeit. Ich plädiere für eine ausgewogene Strategie, welche die Ansprüche an Qualität und Breitenwirkung miteinander verbindet.“