Die Grünen im Bochumer Norden bewerten den geplanten Umzug eines Bodenaufbe- reitungsbetriebs zum Bövinghauser Hellweg kritisch. Die zu erwartende hohe Anzahl an LKW-Fahrten sowie Lärm und Staub werden erhebliche zusätzlichen Belastungen für Natur und Mensch bringen, die für den Bochumer Norden nicht mehr verkraftbar sind. Die Ansiedlung bringt zudem keine neuen Arbeitsplätze oder Steuereinnahmen nach Bochum. Denn es handelt sich um eine Betriebsverlagerung innerhalb der Stadt.
„Der Bochumer Norden ist bereits jetzt stark durch Verkehr belastet. Daher setzen wir uns seit länge- rem dafür ein, dass im Norden keine zusätzlichen verkehrsintensiven Betriebe mehr angesiedelt wer- den“, betont Christian Schnaubelt, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Nord. Die Grüne Bezirksfraktion sieht sich dabei auch durch das „Verkehrskonzept Nord“ der Stadt Bochum bestätigt, welches Entlastungen für Mensch und Natur empfiehlt. „Der Eingriff in Natur- und Land- schaftsschutz-Gebiete ist für uns daher weiterhin ein Tabu. Angrenzende Gewerbe- und Industriege- biete dürfen die Schutzgebiete nicht negativ beeinflussen.“
Martina Foltys-Banning, Grünes Ratsmitglied im Bochumer Stadtrat, hat bereits im zuständigen Rats- ausschuss deutlich gemacht: „Wir sind strikt gegen Gewerbeansiedlungen am Bövinghauser Hellweg, wenn diese zusätzliche Verkehrsbelastungen mit sich bringen. Die Fläche liegt mitten im regionalen Grünzug und ist umgeben von Landschaftsschutzgebieten. Zwar existiert dort eine Genehmigung für eine industrielle Nutzung, aber eigentlich ist sie dort völlig „fehl am Platze“. So eine Ansiedlung ge- hört nicht zwischen Bauernhöfe und Pferdekoppeln, die erst über lange Wege durch Wohngebiete erreicht werden können, sondern auf eine infrastrukturell gut erschlossene Fläche. Genehmigende Behörde ist zwar das Umweltamt in Hagen, aber die Stadt Bochum nimmt Stellung und muss die noch vorzulegenden Gutachten bewerten.
Die Grünen positionieren sich klar: Sie werden in der Bezirksvertretung Nord gegen den Umzug des Bodenaufbereitungsbetriebs stimmen sowie das Engagement der Bürgerinnen und Bürger unterstüt- zen, um die Ansiedlung am Bövinghauser Hellweg zu verhindern.
Die Grünen stellen darüber hinaus die Frage, ob für die Fläche am Bövinghauser Hellweg, umgeben von Landschaftschutzgebieten, nicht eine höherwertige gewerbliche Nutzung gefunden werden kann, die einerseits das Recht der Anwohner auf ein Leben ohne tägliche Staub-, Lärm- und Geruchsbelästi- gung berücksichtigt und andererseits zusätzliche gut bezahlte Arbeitsplätze nach Bochum holt.