Mütter müssen viel zu viel leisten!

By 1. Mai 2020Feminismus

Zum heutigen Muttertag fordern wir Bochumer GRÜNEN eine gerechte Verteilung der Care-Arbeit, die derzeit fast ausschließlich von Frauen erledigt wird. Dazu braucht es einen schnellen Plan zur Öffnung von Kitas und ein aufbrechen wieder aufkommender Geschlechterrollen!

In diesen Zeiten haben Blumengrüße zum Muttertag einen schalen Beigeschmack. In der gegenwärtigen Krise übernehmen Familien große Aufgaben. Vor allem die Mütter sind es, die sich um Betreuung, Homeschooling, Pflege und Haushalt kümmern, nebenbei sollen sie noch Erwerbsarbeit im Home Office stemmen. Wir Bochumer GRÜNEN kritisieren, dass die Landesregierung mit den neusten Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen die Bedürfnisse von Familien nicht im Blick hat. „Wir brauchen eine dringende Entlastung insbesondere der Frauen und einen Plan für die Wiedereröffnung von Kitas. Es kann nicht sein, dass die Öffnung von Möbelhäusern, Biergärten oder der Start der Fußball-Bundesliga diskutiert wird, ohne Antworten auf die drängenden Fragen von Familien zu haben“, sagt Thea Jacobs, Sprecherin der Bochumer GRÜNEN.

Zwar werden Spielplatzöffnungen Erleichterung bringen, die zentrale Herausforderung für Familien bleibt aber die Organisation des Alltags zwischen Job, Kinderbetreuung und weiterer Care-Arbeit. „Perspektivisch werden immer mehr Eltern an den Arbeitsplatz zurück kehren. Wir brauchen einen guten Plan für die Wiederaufnahme der Betreuung in den Kitas,“ sagt Karsten Finke, Vorstandsmitglied der Bochumer GRÜNEN. Klar ist, dass die Öffnung von Kindertagesstätten kompliziert und an viele Bedingungen gekoppelt sind, wie z.B. an die Versorgung mit Hygieneartikeln und an das verfügbare pädagogische Personal. „Ein Chaos, wie bei den Schulöffnungen, darf sich in keinem Fall wiederholen“, fordert Jacobs. „Die Landesregierung darf die Kinder und Familien nicht weiter gefährden, wie sie es mit der überstürzten Schulöffnung getan hat“, ergänzt Finke.

Die zugrundeliegende Problematik besteht aber in wieder verstärkten tradierten Arbeitsteilungen zwischen den Geschlechtern. „Frauen und insbesondere Mütter können nicht den Großteil der Arbeit in diesem Land verrichten und auch noch gleichzeitig dafür schlecht oder gar nicht bezahlt werden“, meint Thea Jacobs. „Wir Männer müssen mehr Care-Arbeit leisten, die Zeit, in der Männer davon ausgehen konnten, dass Frauen und insbesondere Mütter sich schon um alles kümmern, müssen endlich vorbei sein“, fordert Karsten Finke.