Von 276 Real-Märkten will die russische Investorengruppe SCP Retail im Oktober 88 Märkte an Kaufland und 53 an Edeka weitergeben. SCP hat aber bereits angekündigt, von den übrigen Märkten selber nur 50 weiterführen zu wollen. Sieben Standorte mit insgesamt 650 Beschäftigten werden bereits geschlossen. SCP will weitere 30 Standorte schließen und 50 Standorte auf ihre Rentabilität überprüfen.
Das könnte auch den Real-Markt in Langendreer treffen, der seit vielen Jahren eine feste Größe bei Menschen im Stadtteil ist. Er liegt mitten im Viertel, ist fußläufig gut zu erreichen und verkehrsgünstig an den ÖPNV angebunden, während andere Märkte oft ohne Auto nur schlecht erreichbar sind. Die neue Straßenbahnlinie hält direkt davor.
„Eine Schließung des Real-Marktes wäre katastrophal für Langendreer, weil er wichtig für die Nahversorgung der Bewohner des Stadtteils ist“, so Katharina Schubert-Loy, Vertreterin der Grünen im Ausschuss für Soziales und Gesundheit. „Schlimm träfe es auch die Mitarbeiter*innen, die zudem jahrelang auf eine Gehaltserhöhung verzichtet haben. Bei einer Übernahme müssen sie deshalb mindestens zu gleichen Konditionen weiterbeschäftigt werden.“
Detlef Kühlborn, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Ost, weist auf ein zusätzliches Problem hin: „Da im Sommer Rewe Artmann in Langendreer schließen wird, würde eine Aufgabe des Real-Marktes den Stadtteil doppelt treffen.“