Die Stadt Bochum bietet seit 2015 in Kitas Sozialarbeit mit großem Erfolg an. Ohne auf Erfahrungswerte anderer Städte zurückgreifen zu können hat Bochum Pionierarbeit geleistet und einen neuen Arbeitsansatz entwickelt. Kinder in Kitas und deren Eltern werden dabei gezielt unterstützt. Die freiwilligen Hilfsangebote werden schnell und unbürokratisch gewährt. So soll erreicht werden, dass viele Gefährdungslagen für Kinder gar nicht erst entstehen.
Das Hauptaugenmerk der bisher 11 Kitasozialarbeiter*Innen liegt darauf, Eltern je nach individuellem Bedarf Unterstützungsangebote zu vermitteln. So wird beispielsweise über das Bildungs- und Teilhabepaket informiert, wenn etwa das Geld für den gemeinsamen Kita-Ausflug fehlt. Auch für Probleme im Erziehungsalltag oder beim Behördengang werden Lösungen gesucht. Nicht zuletzt sollen Hinweise auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung frühzeitig erkannt werden.
Manfred Preuß, Fraktionsvorsitzender der Grünen und stellvertretende Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie, erklärt dazu: „Die Zahlen für das von uns politisch angeregte Konzept der Kitasozialarbeit können sich sehen lassen. Allein im Jahr 2019 haben die Kitasozialarbeiter*Innen 860 Vernetzungsgespräche, 130 Beratungen in Kitas und 1797 Beratungen mit Familien durchgeführt. Das zeigt, dass unser Konzept Anklang findet. Die Kita-Sozialarbeit ist gleichzeitig ein weiterer wichtiger Baustein im Bochumer System der frühen und vorbeugenden Hilfen für Familien und Kinder. Es zeigt sich jetzt schon, dass durch präventive Ansätze später weniger Kinder auffällig werden.“