Abfallvermeidung: flächendeckende Einführung der Biotonne

By 31. Januar 2020Umwelt- & Klimaschutz

In der Diskussion um die Reduzierung des Bochumer Abfalls plädieren die Grünen erneut dafür, die Biotonne stadtweit einzuführen. Ein Antrag der Fraktion FDP & Stadtgestalter, Bochum solle zur ‚Zero Waste‘-Stadt werden, wurde im Rat hingegen abgelehnt. Die Diskussion darüber soll nun im Umweltausschuss weitergeführt werden.

Sebastian Pewny, stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschuss, erklärt dazu: „Wieder einmal fordern FDP & Stadtgestalter Dinge, die es bereits gibt. Im Jahr 2016 nämlich hat die Stadt ein Abfallwirtschaftskonzept beschlossen, das eine Abfallvermeidungsstrategie einschließt. Diese beinhaltet unter anderem Aufräumaktionen, Umwelterziehung, Tausch- und Verschenkmärkte, Abfalllexika, Vortragsreihen, Aktionen und Workshops sowie Kooperationen mit Kitas, Schulen, Vereinen, Verbänden, Hochschulen und Museen. Insgesamt erreicht der USB mit seinen Aktionen jährlich 32.500 Menschen, die sich aktiv bei der Abfallvermeidung einbringen. Vergleiche ich dies mit den Abfallvermeidungsstrategien der Zero-Waste-Cities, muss ich feststellen, dass unser vorhandenes Konzept wesentlich konkreter und detailreicher ist als die Absichtserklärungen mancher EU-Städte.“, so Pewny weiter.

Die Kommunalpolitik hat keinen maßgeblichen Einfluss auf das Marktgeschehen und die Verpackungsindustrie. Hier sind die Steuerungsmöglichkeiten marginal, um Abfall zu reduzieren. „Wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, müssen wir die Biotonne flächendeckend einführen. Mal sehen, ob die FDP da mitzieht. Bisher gibt es noch keine Anschlusspflicht in Bochum. In Freiburg, Recklinghausen und in vielen anderen deutschen Kommunen funktioniert das bereits gut. Hier wird der Bioabfall nämlich getrennt erfasst, da er nicht wie bei uns mit dem Restmüll verbrannt, sondern als Wertstoff – zum Beispiel in Form von Biogas – weiterverwendet wird. Es ist daher falsch, die 90kg Restmüll, die jeder Bürgerin pro Jahr und Kopf in Freiburg produziert, mit unseren Werten zu vergleichen, wie das die FDP & Stadtgestalter tun“, resümiert Pewny.