Altenbochum hat in den letzten Jahren viel Entwicklung erfahren. Angefangen beim Altenbochumer Bogen über viele Baustellen und Veränderungen in den letzten Jahren. Grund genug, sich das Viertel mal genauer anzuschauen und einige Stellen auszumachen, die jetzt auf dem Zettel stehen. So soll Altenbochum noch mehr für die Bürger*innen gestaltet werden.
Hierzu gehört ein Plan für den Friemannplatz, für ein Stadtteilzentrum und die Unterstützung der Kleiderkammer und des Projekts Glockenhof bzw. das umliegende städtische Gelände.
Der Friemannplatz ist eine schlichte Asphaltfläche. Zugeteert. Ohne Wegebeziehung zu den umliegenden Straßen oder Gebäuden. Mit Bänken mit Aussicht auf Straße und Gebäudefront. Vor allem auch nicht barrierefrei zugänglich. Er dient vor allem zwei Zwecken: als Marktplatz sowie als Parkplatz für den Supermarkt Aldi. Der Markt ist zur Zeit kaum ausgelastet. Ein kurzes Gespräch mit einem Händler ergab, dass maximal 10 Stände aufgebaut sind und das auch nur freitags, wenn mehr Händler kommen als dienstags. Für den Markt muss etwa die Hälfte der Fläche des Platzes vorbehalten werden.
Trotzdem wäre hier eine Entsiegelung und die Verwendung von sickerungsfähigem Pflaster sinnvoll. Die Fläche kann für die Zeiten, in denen kein Markt ist, als Parkfläche für Aldi genutzt werden. Die andere Hälft kann neu gestaltet werden. Hier wäre eine Begrünung auch in der Platzmitte mit Aufenthaltsmöglichkeiten sinnvoll. Auch Wasserspiele und ein Trinkbrunnen sind eine Idee. Wichtig ist, dass der Platz eine sinnvolle Wegebeziehung bekommt, die Ausgänge sind zur Straße (irgendwohin), sind nicht barrierefrei und haben keine Anbindung an Bürger*innensteige. Die Randbegrünung kann erhalten bleiben, lediglich an den Anbindungen sollte etwas zurückgeschnitten werden.
Die anliegende Liebfrauengemeinde stellt neue Pläne für das Gemeindezentrum auf. Da die Kirche dieses nicht mehr sanieren und in der Form erhalten möchte, werden Alternativpläne verfolgt. In Gesprächen mit Bürger*innen und politischen Vertretern ist auch eine Stadtteilzentrum-Begnungsstätte für Altenbochum eine Variante. Dieses könnte öffentlich gefördert werden. Ideen hierzu wären, das baufällige Gemeindezentrum neu aufzubauen, eventuell in zwei getrennten Gebäuden. Sowohl der Platz dahinter wie auch der Friemannplatz sollten dann ein- und angebunden werden. Die Müllcontainer zum Friemannplatz sollten einen neuen Standort finden (andere Platzseite?) und die Straße zwischen Gemeindezentrum und Friemannplatz eine Fußgängerzone. Der Platz könnte dann zum Gemeindezentrum weiter geöffnet und eine echte Wegebeziehung hergestellt werden. Wir stellen uns vor, mit Küche und Bühne, Feuerschale, Urban Gardening uvm. das Gemeindezentrum einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein großer Raum oder durch Trennwände mehrere kleine Räume – nach dem Vorbild des Höntroper Gemeindezentrums MaGMa – schaffen Platz für Vereine, Kleingruppen wie Spielgruppen, NGOs, Mutter-/Vater-Kind-Gruppen, Konzerte und mehr.
In Altenbochum hat sich mit dem Umbau einer Schule das tolle genossenschaftliche Mehrgenerationenwohnprojekt Glockenhof gebildet. Wir finden: das hat sich gelohnt. Die Bewohner*innen haben sich eine städtische Oase geschaffen mit viel Gemeinschaft und tollem, grünen Ambiente. Im Bereich dahinter findet sich die Kleiderkammer, ein von Freiwilligen getragenes Projekt für Bedürftige, die dort Kleidung, Möbel, Spielzeug, Einrichtungsgegenstände und sehr viel mehr bekommen können. Das alte Schulgebäude ist teilweise heruntergekommen. Auch die Turnhalle ist seitdem die Schule ausgezogen ist nicht mehr nutzbar. Die Flächen um die Gebäude rum wuchern zu. Der Boltzplatz – im Bebauungsplan eigentlich nicht mehr vorgesehen – wird genutzt, ist aber auch wenig gepflegt und hat nur ein Tor. Hier ist die Stadt gefragt: Flächen für Urban Gardening können genutzt werden, ein Pavillondach bietet die Möglichkeit, wieder einen Unterstand zu installieren. Die Turnhalle sollte saniert werden, die Räumlichkeiten der Kleiderkammer ebenfalls. Außerdem müssen die Verhältnisse geklärt werden, damit die Kleiderkammer dort auch Sicherheiten bekommt. Der Boltzplatz braucht eine Aufwertung, ein zweites Tor und Pflege. Auch könnte ein Basketballfeld installiert werden und beides mehr Öffentlichkeit bekommen. Hier ist Gestaltung möglich und nötig.
Alles in allem war der Stadtrundgang in Altenbochum aufschlussreich. Da das Viertel über ein funktionierendes Stadtteilzentrum verfügt, kann die Aufwertung und die Umgestaltung des Friemannplatzes, die Bereitstellung eines Stadteilzentrum-Gemeindesaals bzw. einer Begegnungsstätte und die Nutzbarkeit der öffentlichen Fläche hinter dem alten Schulgebäude eine weitere Aufwertung des gesamten Stadtteils sein. Das macht Altenbochum auch attraktiv für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen.
Habt ihr noch weitere Ideen? Dann schreibt uns gerne an!