Sebastian Pewny

Sebastian Pewny ist Fraktionsvorsitzender unserer Ratsfraktion. Er ist Inhaber des Direktwahlkreismandates Innenstadt Südost. Seit 2008 ist Sebastian Mitglied der Bochumer Grünen. Im Mai 2014 ist Sebastian in den Bochumer Stadtrat gewählt worden. Seine Schwerpunkte sind die Umwelt- und Haushaltspolitik. Er war außerdem sechs Jahre lang Abgeordneter im Regionalparlament.

Es ist diese Solidarität der Menschen hier in unserer Stadt, die mich ermutigt und begeistert Politik zu machen.

Zu meiner Person: Ich bin ein Bochumer Junge. In Hamme habe ich das Laufen gelernt, in Eppendorf erlebte ich meine Kita-Jahre, in der Südfeldmark ging ich zur Grundschule und in Westenfeld habe ich an einer Gesamtschule das Abitur gemacht. Im Anschluss habe ich an der Ruhr-Universität in Querenburg Geowissenschaften studiert. Ich komme aus einer klassischen Arbeiterfamilie. Der Vater Feinmechaniker, die Mutter Kauffrau. Meine Großeltern waren Klempner, Hebamme, Bergmann und Reinigungskraft. Parallel zum Studium und ein paar Jahre darüber hinaus habe ich insgesamt ein Jahrzehnt als Erziehungshelfer in einer Behinderten-, Suchterkrankteneinrichtung und einige Monate auf einer Coronastation gearbeitet. Seit 2013 arbeite ich außerdem beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum, zunächst in der Forschung, heute als Leiter einer Stabsstelle in der Museumsdirektion. Ich bin mit der wohl verständisvollsten Frau auf dieser Erde verheiratet und derzeit planen und bauen wir ein klimafreundliches und nachhaltiges Eigenheim.

Das habe ich bisher gemacht: Seit 16 Jahren bin ich Mitglied unserer Partei. Im Jahr 2008, als die Weltwirtschaft ins Straucheln geriet, als Nokia Bochum verlies und kaum einer über Klima- und Umweltschutz reden wollte, entschied ich mich – gerade die zehnte Klasse abgeschlossen – der grünen Partei beizutreten.

Nach diversen Ämtern im Ortsverband Wattenscheid wurde ich 2014 in den Rat der Stadt Bochum gewählt. Dort vertrat ich sechs Jahre lang die Grünen im Umweltausschuss, im Verkehrsausschuss sowie im Rechnungsprüfungsausschuss. Parallel vertrat ich unsere Partei sechs Jahre lang im Ruhrparlament.

2020 wählen mich die Bochumer Grünen zum Spitzenkandidaten der Kommunalwahl. Wir holten unser historisch bestes Kommunalwahlergebnis, verdoppelten fast unsere Mandate. In der Folge verhandelte ich federführend einen Koalitionsvertrag mit der SPD, der eine einstimmige Zustimmung der Partei fand. Die neunzehnköpfige Fraktion wählte mich zu ihrem Fraktionsvorsitzenden und bestätigte mich später einstimmig in diesem Amt.

Ich blicke nun u.a. auf über ein Jahrzehnt Kommunalpolitik im Stadtrat zurück. Mit Höhen und Tiefen, mit beeindruckenden Momenten und (eigenen) Fehlern, mit Lernkurven und Geduldsproben. Ich brenne für die Kommunalpolitik. Ich brenne für Bochum und ich brenne für unsere Partei. Für mich gibt es kein schöneres Ehrenamt, als unsere Stadt jeden Tag ein Stück im Stadtrat besser machen zu können.

Warum ich kandidiere: Als ich 2020 zur Wahl für den Rat der Stadt Bochum antrat habe ich vier zentrale Forderungen in den Mittelpunkt gestellt, die mir persönlich wichtig waren und für die ich mit Anträgen und einer Kandidatur um euer Vertrauen bat. Ich habe versprochen, dass Bochum einen Klimaplan bekommen soll, der einen Weg zur klimaneutralen Stadt bis 2035 beschreibt. Ich habe versprochen, dass wir ein klares Ausbauziel für Radwegekilometer definieren und zur Beschlusslage machen. Ich habe versprochen, dass wir die Baumschutzsatzung verschärfen und das wir in der Krise im Sozialetat aufsatteln statt einzusparen.

Heute hat Bochum einen der ambitioniertesten Klimapläne Deutschlands und das klare Ziel 2035 klimaneutral zu sein. Wir haben die Baumschutzsatzung das dritte Mal in Folge verschärft. 100 Kilometer neue Radwege hat es nicht nur in den Koalitionsvertrag geschafft, sondern ist Beschluss- und Planungsgrundlage unserer Stadt. In der Coronakrise und anschließend auch in der Energiekrise haben wir alle sozialen Einrichtungen, Vereine und Organisationen durch die Krise gebracht. Keine Leistung musste enden. Der soziale Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft ist eine meiner zentralen Leitlinien.

Für die kommende Wahlperiode habe ich noch einiges das wir erledigen müssen. Die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie, die Neujustierung der Flächenpolitik in Bochum, die Stärkung des Wirtschaftsstandortes und die Aufstellung eines generationengerechten Stadthaushalts. Darüber hinaus möchte ich Familien mehr ins Zentrum unserer Politik rücken.

Das will ich erreichen:

  1. Bochum braucht einen großstadtgerechten ÖPNV. Das bedeutet, auch Nachts unter der Woche müssen durchgehend ÖPNV-Angebote fahren. Mit den radialfahrenden Straßen- und Stadtbahnen könnte man ja mal beginnen.
  2. Bis zum Ende der Wahlperiode müssen für alle ÖPNV-Bedarfsplananmeldungen Ausführungsbeschlüsse vorliegen. Das betrifft den Ausbau der Stadtbahnlinie, aber auch die Verlängerung der 308/318 sowie die Anbindung einer Straßenbahnlinie an den Ruhrpark.
  3. Alle Radialstraßen erhalten Radwege nach Mindeststandards der Empfehlungen von Radverkehrsanlagen. In Nebenstraßen führen wir überall wo möglich Tempo 30 ein.
  4. Eine Infrastrukturoffensive für Schulen und Kitas. Mindestens 200 Mio. Euro jährlich in unsere Bildungsinfrastruktur. Außerdem möchte ich die Entwicklung einer internationalen Grund- und Gesamtschule vorantreiben, um die Internationalisierung unserer Stadt zu unterstützen. Der Neubau von 5 Kitas pro Jahr muss unser Anspruch sein, um der Nachfrage gerecht werden zu können. Die Verdopplung der Ausbildungsplätze im Segment Erzieher:innen muss unser Ziel sein. Frühkindliche Diagnostik bis zum Ende des zweiten Lebensjahres für alle Kinder in Bochum will ich etablieren, damit logopädische, ergotherapeutische und heilpädagogische Maßnahmen die Kinder früher erreichen. Das stärkt den Inklusionsgedanken und sorgt für frühe Elternberatung.
  5. Die Innenstadt mit ihrem Nachtleben muss auch für ältere Generationen einladend sein. Hierfür möchte ich Orte entwickeln und eine Umgebung schaffen in der sich auch Ältere im Bermuda3Eck Willkommen und sicher fühlen.

Wenn ich an Bochum denke, dann: an pure Emotionen am Samstagabend im Ruhrstadion, an Gänsehautmomente wenn auf einer Gartenparty Herberts Bochum gespielt wird und alle mitsingen, an die direkte schnörkellose Sprache der Menschen, an das Nebeneinander von Industrie, Wissenschaft und Kultur, an Baden in der Ruhr, an das kühle Fiege im Bermuda3Eck, an Heimat die durch die Menschen geprägt wird. Ich denke an Aufsteigergeschichten auch jenseits des Fußballs. An Menschen die gekommen sind, um zu bleiben. An die tollsten Augenblicke in meinem Leben.

Meine Fachthemen sind: Finanzpolitik, Umwelt- und Klimapolitik, Mobilität und Infrastruktur, Ordnung und Sicherheit