Grüne Liste Vielfalt
für den Integrations­ausschuss

Der Integrationsausschuss des Rates der Stadt Bochum wird ab der neuen Wahlperiode 2025 zu zwei Dritteln aus direkt gewählten Vertreter*innen der Menschen mit internationaler Familiengeschichte in Bochum bestehen und zu einem Drittel aus Ratsmitgliedern. Für die Wahl der direkt gewählten Vertreter*innen treten wir wie schon 2014 und 2020 mit der Grünen Liste Vielfalt an. Die Kandidierenden haben ganz unterschiedliche Hintergründe und Herkünfte. Manche sind hier geboren, manche sind erst vor einigen Jahren hier in Bochum angekommen. Alle wollen sich für ein offenes, tolerantes und vielfältiges Bochum engagieren und die Interessen der in Bochum lebenden Menschen mit internationaler Familiengeschichte vertreten.

Marta Tas

Ich bin Marta Taş, 21 Jahre alt, studiere Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und bin Sprecherin der Grünen Jugend Bochum. Seit 2021 engagiere ich mich in dem Integrationszentrum GEMI e. V. in Wattenscheid als Jugendsprecherin und Projektleiterin. Mein politisches Engagement ist tief verwurzelt, geprägt durch meinen Großvater, der Teil der 68er-Bewegung in der Türkei war und meine Eltern, die in den 90er Jahren aus politischen Gründen nach Deutschland kamen. Schon als Kind wurde ich mit auf Demonstrationen genommen und habe so früh gelernt, wie wichtig es ist, für
Gerechtigkeit einzustehen. Auch meine kurdischen und armenischen Wurzeln haben mich geprägt: Sie haben mir früh gezeigt, wie viel Stärke es braucht, gehört zu werden und wie wichtig es ist, niemals aufzugeben.

Warum ich kandidiere:
Ich kandidiere, weil ich überzeugt bin: Politik darf nicht über Menschen hinweg entscheiden, sondern muss mit ihnen sprechen, sie einbeziehen, ihnen zuhören. Ich will eine Stimme sein für die, die oft keine haben, für Menschen, die unsere Sprache nicht sprechen, für junge Frauen, die sich nicht trauen laut zu sein, für alle, deren Perspektiven in politischen Gremien fehlen. Ich will zeigen, dass gerade wir, mit internationaler Familiengeschichte, mit Brüchen, mit Stärke, genau da hingehören,
wo Entscheidungen getroffen werden. Denn Demokratie lebt von Vielfalt. Und davon, dass alle gehört werden, nicht nur die Lautesten.

Das will ich im Integrationsrat erreichen:
Als sachkundige Bürgerin im Integrationsausschuss durfte ich bereits mitgestalten. Jetzt möchte ich diese Arbeit mit noch mehr Verantwortung fortsetzen.
Mein Fokus liegt auf Jugend-, Bildungs- und Teilhabepolitik. Ich will, dass alle, unabhängig von Herkunft oder Sprache, verstehen, welche Möglichkeiten es in dieser Stadt gibt. Dass sie Orte finden, an denen sie sicher sind, wachsen können, sich entfalten dürfen. Ich will, dass Bochum eine Stadt ist, in der jede*r spürt: Ich bin Teil dieser Gesellschaft. Ich werde gesehen. Ich darf hier mitgestalten. Meine Stimme zählt.

Yan Ugodnikov

Ich bin im Jahr 2002 aus Russland nach Deutschland gekommen und lebe seither in Bochum. Als Politikwissenschaftler und Engagierter bei Migrant*innenorganisationen bringe ich eigene Migrationserfahrung, fachliches Wissen und berufliches Engagement in der Integrationsarbeit mit.
Vier Themen liegen mir besonders am Herzen:

  1. Demokratische Teilhabe/Bildung, weil politische Mitgestaltung für eine gerechte Stadt zentral ist.
  2. Faire Arbeitsmarktintegration, damit alle Menschen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.
  3. Stärkung migrantischer Organisationen, die zentrale Akteure in der Integrationsarbeit sind.
  4. Nachhaltigkeit und Klimaschutz, gemeinsam mit Bochumer*innen mit internationaler Familiengeschichte

Kurz-Vita
Berufserfahrung

Seit 2019: Projektmanagement bei GEMI e.V. in Wattenscheid im Bereich Integration von neuzugewanderten
Menschen mit Schwerpunkten in Arbeitsmarktintegration, Demokratiebildung und Gesundheitsförderung

Seit 2023: Leitung der Beratungsstelle „Faire Integration NRW“

2014 – 2017: Sozialarbeiter und Deutschdozent bei AWO Ruhr-Mitte in Bochum

Ausbildung

2017 – 2019: Master in Politikwissenschaft/Philosophie an der TU Dortmund (Masterarbeit über
Migrant*innenorganisationen und Verfassungspatriotismus)

2011 – 2015: Bachelor in Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum (Bachelorarbeit über Corporate
Social Responsibility bei Bayer Leverkusen)

Ehrenamt:

  • 2020-2025: Mitglied des Integrationsausschusses
  • Mitglied im Landesintegrationsrat NRW
  • 2023 – 2025: Sachkundiger Bürger im städtischen Ausschuss für Sport, Bewegung und Freizeit
  • Seit März 2022: Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen
  • Ehrenamtliches Engagement seit 2018 bei GEMI e.V. & seit 2024 bei PrimusPlus e.V.
  • Seit Juni 2023: Sprecher des Forums der Migrant*innen des Paritätischen Wohlfahrtverbands (Bund)

Shirawan Rammo

Als Mensch, der selbst 2014 als Geflüchteter nach Deutschland kam sprachlos und ohne Orientierung , weiß ich, wie herausfordernd Integration sein kann. Doch ich weiß auch, dass sie gelingen kann: Schritt für Schritt. Ich habe die deutsche Sprache erlernt, mich in die Gesellschaft eingebracht und mir beruflich wie ehrenamtlich ein profundes Wissen erarbeitet als Flüchtlingsberater, Sozialbetreuer, Sprach und Kulturmittler und zuletzt als pädagogischer Sozialcoach.
Meine eigene Geschichte ist mein Antrieb: Seit 2019 engagiere ich mich bei den Grünen, weil Integration und politische Teilhabe nicht nur abstrakte Themen sind, sondern unsere Realität besonders für die, die wie ich neu anfangen mussten. Seit 2022 trage ich die deutsche Staatsbürgerschaft mit Stolz und Verantwortung. Als Vater von drei Kindern und Familienvater setze ich mich täglich dafür ein, Brücken zu bauen sei es durch Teilnahme an IntegrationsausschussSitzungen oder durch direkte Arbeit in der Community.
Ich bewerbe mich für den Integrationsausschuss, weil ich hier meine Expertise
einbringen möchte:
Praxiswissen aus der Sozialarbeit und migrantischen Selbstorganisation,
Empathie für die Herausforderungen von Geflüchteten und Neubürgerinnen,
Politische Leidenschaft für eine inklusive Gesellschaft, die niemanden zurücklässt.

Sedat Necmettin Altinisik

Mein Name ist Sedat Necmettin Altinisik, ich bin 20 Jahre alt und habe gerade mein Abitur gemacht. Im Anschluss plane ich, Jura zu studieren, um mein
Verständnis für Recht und Gerechtigkeit zu vertiefen und aktiv zur Gestaltung einer gerechteren Gesellschaft beizutragen.
Meine familiären Wurzeln liegen in der Türkei, und meine Eltern sprechen Kurdisch. Diese Herkunft hat mir nicht nur einen tiefen Einblick in unterschiedliche Kulturen und Lebensweisen ermöglicht, sondern auch ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen der Integration vermittelt. Ich bin überzeugt, dass
meine interkulturelle Kompetenz und mein Engagement für Vielfalt und Inklusion wertvolle Beiträge für Ihre Arbeit leisten können.
Ich bin motiviert, mich aktiv für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund einzusetzen und Brücken zwischen verschiedenen Kulturen zu bauen. Ich freue mich auf die Möglichkeit, meine Fähigkeiten und Erfahrungen in den Integrationsausschuss einzubringen und gemeinsam mit Ihnen positive Veränderungen zu bewirken, um eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu fördern.

Ibrahim Eser

Mein Name ist Ibrahim Eser. Ich arbeite als Berater bei GEMI e.V., einem Verein, der sich für die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in die
Bochumer Gesellschaft einsetzt.
Mein Arbeitsschwerpunkt liegt aktuell in Wattenscheid, das durch eine besonders vielfältige Community von Migrant:innen geprägt ist. Die Vermittlung der Werte unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft ist das wichtigste Ziel meiner Arbeit, ohne diese Werte kann eine Integration nur schwer gelingen.
Bei der Integrationsausschusswahl im September wird das Thema Flucht, Migration und Integration eine große Rolle spielen.

Randy Williams

Ich komme ursprünglich aus Jamaika und lebe seit mehreren Jahren in Deutschland.
Mein erster Aufenthalt war 2015, damals für drei Monate. 2016 kehrte ich zurück – mit dem Ziel, mir hier eine Zukunft aufzubauen.
Seitdem habe ich eine dreijährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, im Anschluss in Teilzeit bei Rewe gearbeitet und parallel mein Fachabitur nachgeholt, das ich 2021 erfolgreich abgeschlossen habe.
Im September desselben Jahres begann ich ein duales Studium im Bereich Bauingenieurwesen bei der Firma Heitkamp, wo ich bis heute als Werkstudent tätig bin.
Meine persönliche Geschichte ist eng mit den Themen Migration, Integration und Teilhabe verbunden. Ich habe nicht nur sämtliche bürokratischen Hürden selbst
durchlaufen, sondern auch am eigenen Leib erfahren, wie sich strukturelle Benachteiligung und Rassismus im Alltag auswirken können.
Diese Erfahrungen prägen meinen Blick auf gesellschaftliche Prozesse und motivieren mich, mich aktiv für Chancengleichheit und eine offene, solidarische Stadtgesellschaft einzusetzen.
Ich bin überzeugt, dass ich durch meinen Hintergrund und meinen bisherigen Lebensweg eine wichtige Perspektive in den Integrationsausschuss einbringen kann –
als jemand, der sowohl die Herausforderungen als auch die Potenziale kennt, die mit einer internationalen Familiengeschichte einhergehen.

Und für diese Ziele wollen wir uns künftig im Integrationsausschuss einsetzen:

Teilhabe und Chancengleichheit

Menschen mit internationaler Familiengeschichte sollen an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilnehmen können. Sie sollen gleiche Chancen in Bezug auf Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Kultur haben und kommunale Politik mitgestalten

Migrantische Frauen

Die Integration und gleichberechtigte Teilhabe von migrantischen Frauen* ist uns ein zentrales Anliegen. Gerade in Bezug auf den Zugang zum Arbeitsmarkt sind sie häufig mehrfach benachteiligt – sei es durch strukturellen Rassismus, sprachliche Barrieren, Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt oder durch ihre Rolle in familiären Sorgeverhältnissen

Junge Menschen

Junge Menschen mit internationaler Familiengeschichte sollen ihre Chancen im Bildungsbereich kennen und wissen, wo sie sich in der Stadtgesellschaft einbringen können. Dafür braucht es Informationen über Migrant*innenorganisationen, Mentoring-Programme und leicht zugängliche Bildungsangebote, die Orientierung geben, stärken und zur aktiven Teilhabe ermutigen

Kinder

Alle Kinder mit internationaler Familiengeschichte sollen die Möglichkeit haben, eine Kita zu besuchen. Brückenprojekte in der Zeit vor dem Kita-Eintritt sind wichtig, weil sie auf den Alltag in der Kita vorbereiten und die frühkindliche Sprachentwicklung gezielt fördern.

Gesundheit

Wir erleichtern Menschen mit internationaler Familiengeschichte den Zugang in das Gesundheitswesen, indem dortige Angebote, wie Gesundheitskiosken und Sportangebote, sichtbar gemacht und vermittelt werden

Vielfalt fördern

Wir wollen Projekte und Angebote für Demokratie und Vielfalt gezielt fördern und rassistischen, antisemitischen und diskriminierenden Tendenzen jeglicher Form entgegenarbeiten

Begegnungsräume schaffen

Stadtweit sollen mehr Begegnungsräume entstehen, die sich an den Bedürfnissen und Interessen von Menschen mit internationaler Familiengeschichte orientieren und Menschen von jung bis alt einladen, sich zu begegnen, auszutauschen und aktiv teilzuhaben.

Was macht der Integrationsausschuss? Die noch amtierenden Mitglieder stellen ihn in diesem Video vor.

Falls Ihr bis Mitte August keine Wahlbenachrichtigung per Post bekommen habt, aber wahlberechtigt seid, könnt Ihr bis 01.09. einen Antrag auf Eintragung ist Wählerverzeichnis stellen. Das Formular zum Download gibt es in Kürze hier oder auf der Seite des Wahlbüros. Dann erhaltet Ihr noch vor der Wahl am 14.09. eine Wahlbenachrichtigung und könnt wählen gehen oder Briefwahl machen.