Unser Angebot für den Integrations­ausschuss

Der Integrationsausschuss des Rates der Stadt Bochum wird ab der neuen Wahlperiode 2020 aus 15 Mitgliedern bestehen. Für die Wahl der acht direkt gewählten Vertreter*innen treten wir wie schon 2014 mit der Grünen Liste Vielfalt an. Sie haben ganz unterschiedliche Hintergründe und Herkünfte. Manche sind hier geboren, manche sind erst vor kurzem in Bochum angekommen. Alle wollen sich für ein offenes, tolerantes und vielfältiges Bochum engagieren und die Interessen der in Bochum lebenden Menschen mit Migrationshintergrund vertreten.

Sarah Biet Sayah

1. Zu meiner Person
Ich bin im Iran geboren und aufgewachsen. An der Universität Ahwaz habe ich drei Semester Arabische Sprache und Kultur studiert, bevor ich 2006, im Alter von 19 Jahren aus Verfolgungsgründen das Land verlassen musste. Ich habe Sozialarbeit/Sozialpädagogik (BA) an der Hochschule Düsseldorf sowie Empowerment & Entwicklungspolitik (MA), in Düsseldorf und an der „University for Development Studies“ in Ghana studiert und abgeschlossen.
Als Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin liegen meine Schwerpunkte in der Flüchtlingsarbeit. Ich habe für 2 Therapiezentren des Internationalen Rehabilitationsrates für Folterüberlebende gearbeitet: bei SPIRASI in Dublin und in Bochum bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe. Seit 2013 bin ich kommunale Angestellte für Flüchtlingssozialarbeit, zunächst bei der Stadt Ennepetal und seit einigen Jahren in Sprockhövel.

2. Mein bisheriges Engagement und meine Ehrenämter
Neben meinem Engagement bei der Grünen Liste Vielfalt bin ich Mitglied im Kinderschutzbund in Ennepetal. Außerdem arbeite ich eng mit der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum zusammen.

3. Warum ich mich bewerbe
Erfahrungen von Selbstwirksamkeit sind der überwiegenden Mehrzahl aller Flüchtlinge mindestens seit ihrer Ankunft in Deutschland weitgehend fremd. Die Auswirkungen von Fremdbestimmung und Zurückweisung, die den Alltag von Flüchtlingen regelmäßig prägt, habe ich in meiner Bachelorarbeit für NRW und in meiner Masterarbeit als Folge der weltweiten Lagerunterbringung untersucht.

Meine Arbeit im Integrationsausschuss verstehe ich daher im Sinne der Förderung von Selbstwirksamkeitserfahrungen für Flüchtlinge und Migrant*innen, mit dem Ziel ihrer selbstverständlichen Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen. Hierzu gehört eine Aufstockung entsprechender psychosozialer und integrativer Angebote, insbesondere für Jugendliche, denen frühzeitig eine systematische Heranführung an politische Handlungskompetenz geboten werden muss.
Demokratische Teilhabe von Migrant*innen setzt nicht nur deutsche Sprachkenntnisse und Wissen über die Funktionsweise der Gesellschaft voraus, sondern auch die selbstverständliche Anerkennung von Herkunft und Differenz durch die deutschstämmige Community. Die Stadt Bochum sollte daher für Kinder aus Migrant*innenfamilien auch den Ausbau der jeweiligen Herkunftssprache durch entsprechende kommunale Unterrichtsangebote fördern.
Erforderlich ist zudem eine stärkere interkulturelle Öffnung der Bochumer Verwaltung und Politik. Dies umfasst aus meiner Sicht den Abbau von Zugangsbarrieren ebenso wie ein effektives Beschwerdemanagement, welches auch die Möglichkeit zur Abgabe muttersprachlicher Beschwerden einschließt. Diskriminierungsbeschwerden müssen konsequent verfolgt werden.
Nicht zuletzt unterstütze ich – auf der Straße wie im Ausschuss – die Forderungen nach einem „Sicheren Hafen“, die unter dem Motto „Bochum hat Platz“ von der „Seebrücke“ und anderen Organisationen erhoben werden.
Darüber hinaus setze ich mich ein für einen gefahrlosen und umfassenden Zugang zu Gesundheitsversorgung – im Sinne des UN-Sozialpaktes – auch für Migrant*innen ohne Papiere.

Armin Seif

1. Zu meiner Person
Mein Name ist Armin Seif und ich bin Politikwissenschaftler. Ich wurde in Teheran/Iran geboren, beendete die Schule in Bochum (Gymnasium am Ostring) und studierte später in England an der Universität Cambridge und der London School of Economics and Political Science (LSE). Ich habe mich auf Demokratisierung und Entwicklung spezialisiert und war Direktor bei der Nahost-Stiftung MERI im irakischen Erbil.

2. Mein bisheriges Engagement
Neben der Stiftungsarbeit engagiere ich mich auch in der Gemeindearbeit im Bereich Integration. Von 2016 bis 2020 war ich stellvertretendes Mitglied des Integrationsrates der Stadt Bochum. Dort konnte ich mich in den relevanten Themen und Problematiken, die es anzupacken gilt, vertiefen. Dazu gehören: die Förderung von Migrantenselbstorganisationen, die Verbesserung kommunaler Angebote zwecks Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, der interreligiöse Dialog, die Förderung des kulturellen Austauschs, und nicht zuletzt, Versorgungsfragen von Migranten und Asylsuchende. Auf dieser Grundlage möchte ich um das Vertrauen und Stimmen der Bochumer*innen mit Migrationshintergrund bitten.

3. Warum ich mich bewerbe
Die gute Integrationsarbeit sichert den sozialen Frieden in Bochum. Um jedoch Gleichstellung zu fördern und Unterrepräsentation zu bekämpfen, braucht Bochum eine Stärkung der Antidiskriminierungspolitik, beginnend mit der Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle für Bochum und Wattenscheid. Ich möchte meine Stimme im Integrationsausschuss nutzen, um dafür zu werben.

Nevin Karatas

Zu meiner Person:

Mein Name ist Nevin Karatas, geborene Karsli.
Ich bin in Istanbul geboren und als Kleinkind mit meinen Eltern nach Bremen gezogen.
Seit 1988 lebe ich in Bochum, habe hier mein Studium absolviert und arbeite seit über 10 Jahren als psychologische und soziale Beraterin in einem Verein zur Förderung von Psychosozialer Arbeit in Gelsenkirchen. Im Rahmen dieser Arbeit gründete ich 2013 mit der Selbsthilfekontaktstelle die Selbsthilfegruppe Depressionen „Deva“ in Gelsenkirchen, die heute noch aktiv ist.

Mein Engagement und meine Ehrenämter:

Seit 2014 bin ich direkt gewähltes Mitglied der AAAA Liste im Integrationsrat Bochum.
Ich habe über 10 Jahre ehrenamtlich Frauen- und Mädchenarbeit im Rahmen der Moschee-Verbände geleistet. In diesem Kontext habe ich ab 2007 über 3 Jahre den Interreligiösen Dialog an der DITIB Moschee in der Dibergstraße begleitet und die Übersetzungsfunktion übernommen. In dieser Zeit habe ich gemeinsame Projekte mit dem Stadtumbaubüro Westend ins Leben gerufen. Im Vorstand der Moschee war ich von 2005 bis 2009.
Desweiteren bin ich seit 2018 im Vorstand der Psychosozialen Arbeitsgruppe in Gelsenkirchen und die Sprecherin des Arbeitskreises „Kultursensible Gesundheitsförderung“ in Zusammenarbeit von Ärzten und sozialen Einrichtungen.

Warum ich mich bewerbe:

Da ich selbst Wurzeln mit Zuwanderungsgeschichte habe und aktiv Zugewanderte in unserer Gesellschaft begleite, bin ich mit den Problemen aber auch mit den Ressourcen, die sie mitbringen sehr vertraut und kompetent – sei es in der Integration aber auch in anderen kultursensiblen Themen.
Darum möchte ich meine Erfahrungen weiterhin anbringen und auch weiter entwickeln, damit wir in einer Gesellschaft Leben, in der Rassismus und Ausgrenzung keinen Platz haben. Ich wünsche mir, dass jede*r sich in Bochum als Mensch wohl fühlt, unabhängig von der Herkunft. Ein wichtiges Ziel ist für mich auch Arbeit und Bildung für junge Menschen mit Migrationshintergrund zu schaffen. Hierzu möchte ich gerne weiterhin mitwirken und mich einbringen.

Kemal Güler

Ich bin 48, verheiratet und Diplom-Sozialwissenschaftler. In den 90´er Jahren bin ich von Dortmund nach Bochum gezogen und seit 12 Jahren arbeite ich als Arbeitsvermittler im Jobcenter Essen. Davor habe ich bei unterschiedlichen Trägern in der Erwachsenenbildung in Dortmund und Mühlheim an der Ruhr gearbeitet, also ein „Pottler“! Bin kulturinteressiert und verreise gerne.
Seit 2018 bin ich im Vorstand der IFAK e.V. in Bochum, bin ein aktives Gewerkschaftsmitglied, war da im Landesmigrationsausschuss (ver.di) und bin Mitglied in der Alevitischen Gemeinde in Bochum. Sowohl bei meiner Arbeit, wie auch bei meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten bin ich im Themenfeld Migration und Antirassismusarbeit aktiv.
Bochum ist für mich eine besondere Stadt, man kann ohne die Stadt zu verlassen Menschen aus allen Regionen der Welt Menschen kennenlernen und erleben. Dies zu erkennen, zu teilen und zu erfahren vermehrt die Lebensqualität in Bochum für uns alle. Deswegen möchte ich mich gegen Diskriminierung von Menschen engagieren und die Anerkennungskultur in Bochum durch meine Arbeit im Integrationsausschuss stärken.
Meine Erfahrungen aus der Verwaltung, meine Kenntnisse über den Arbeitsmarkt, das Wissen über die Erwachsenenbildung wie auch im regionalen Kulturbetrieb möchte ich gewinnbringend für alle Bochumer*innen einbringen und im Integrationsausschuss soweit es geht umsetzen. Deswegen kandidiere ich für den Integrationsausschuss der Stadt Bochum.

Monika Feygin

1. Zu meiner Person

Mein Name ist Monika Feygin und ich bin 21 Jahre alt. Ich bin hier in Bochum geboren und aufgewachsen. Im Jahr 2017 machte ich mein Abitur an der Hildegardis-Schule Bochum und fing direkt zum Wintersemester 2017/18 mit dem Jurastudium an der Ruhr-Universität-Bochum an. In meiner Freizeit koche und lese ich gerne, spiele Gitarre, und mache viel Sport (Karate und Fußball)

2. Mein bisheriges Engagement und meine Ehrenämter

Neben meinem Engagement bei der Grünen Liste Vielfalt engagiere ich mich in meinem Karateverein „Budokan Bochum e.V.“ als Trainerin und helfe außerdem bei Turnieren als Couch und bei der Organisation verschiedener Veranstaltungen, wie z.B. Turnierausrichtung, Freizeitaktivitäten für Kinder, Lehrgänge und Zoom-Training während Corona, aus. Zudem bin ich bei MAKKABI Deutschland e.V. (jüdischer Turn- und Sportverband) als Betreuerin und Trainerin für die Karate-Abteilung zuständig, was das Scouting jüdischer Karatekas und die Durchführung von Lehrgängen umfasst. Des Weiteren bin ich seit August 2017 Jugendleiterin des Kinder- und Jugendzentrums „ATID“ der jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen. Das Jugendzentrum ist seit meinem 2. Lebensjahr mein zweites zu Hause.

3. Warum ich mich bewerbe

In beiden Einrichtungen, in Budokan Bochum und im Jugendzentrum, habe ich viel mit Kindern mit Migrationshintergrund zu tun. Ich selbst habe auch einen Migrationshintergrund, da meine Eltern ursprünglich aus der Ukraine stammen. Integration kann schwierig sein, ist aber nicht unmöglich. Ich sehe, wie die finanzielle Unterstützung von Projekten die Integration und Offenheit der Kinder fördern können. Darum ist es erforderlich, allen Menschen, die Unterstützung zur Integration benötigen, diese Möglichkeit zu bieten.
Deshalb will ich ein Teil des Integrationsausschusses sein und bei der Arbeit mit und für Geflüchtete, Migranti_nnen und Menschen mit Migrationshintergründen helfen.

Shirawan Rammo

Ich bin Shirawan Rammo. Ich komme aus Syrien und bin 35 Jahre alt. Ich bin in Deutschland seit Oktober 2014 . Ich spreche Kurdisch, arabisch, English und Deutsch. Ich habe Agraingineurwesen studiert, aber leider konnte ich wegen dem Syrischen Krieg das letzte Jahr nicht absolvieren. Ich habe als Hoteldirektor zwei jahre im Irak gearbeitet, danach bin ich nach Deutschland gekommen. Ich habe hier deutsch bis „C1 Hochschule“ absolviert. Ich habe mich ehrenamtlich viel engagiert, habe als Redakteur beim „here Magazin“ und als Begleiter bei Mozaik Netzwerk und Jobcoach bei Akadimika Bochum gearbeitet. Ich bin Referent bei der Karl-Arnold Stiftung e.V.. Mein Hauptberuf ist Sozialbetreuer bei Plan B Ruhr e.V in Bochum. Ich möchte den Geflüchteten hier in Bochum gerne dabei helfen, einen Job zu finden und sich zu integrieren, ihnen das Leben und die Gepflogenheiten hier in Deutschland näher bringen, um ihnen die Möglichkeit mitzugeben sich selbstständig in ihrem Alltag zurecht zu finden.
Ich mag Bochum und wir als Geflüchtete sind Teil davon. Es ist mir wichtig, dass Bochum auch von anderen Geflüchteten als Heimat angesehen wird.

Jivan Alawi

1. Zu meiner Person
Ich bin 35 Jahre alt, habe Geographie studiert und das Studium absolviert, ich studiere zurzeit Informatik an der Uni Duisburg und gleichzeitig Master in der Richtung Geomatik an der RUB. Ich bin seit 2012 in Deutschland.
2. Warum ich mich bewerbe
Die Gründe sind so verschieden, wie die Menschen, aber eine engagierte Grundhaltung, Freude an Konfliktlösung, Neugier auf Unbekanntes, Freude daran, Hintergrundwissen zu erhalten und zu nutzen, gehören immer dazu. Es gibt eine tiefe Befriedigung, an einer Entscheidung mitzuwirken, die durch eigenen Einsatz und die Kompetenz gut und richtig geworden ist. Dieses Engagement möchte ich umsetzen. Dazu kann ich auf viele Kontakte zu den unterschiedlichsten migrantischen Gruppen und Personen zurückgreifen. Mein Ziel: gleiche Teilhabe- und Teilnahmechancen für alle – insbesondere für politisch, ethnisch, kulturell und sozial benachteiligte Gruppen – an wirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen, politischen und kulturellen Gütern. Meine Arbeit richtet sich sowohl an die Zuwanderungsbevölkerung als auch an die Mehrheitsgesellschaft.

3. Wenn ich an Bochum denke, dann…
Eine lebenswerte Stadt mit Bürgern, die Ihr Herz am richtigen Fleck haben! Eine Stadt der Integration und bunten Gesellschaft, in der ein Gemeinschaftsgefühl vorherrscht.

4. Ich kandidiere für…
Der Integrationsausschuss des Rates der Stadt Bochum Platz 8

5. Meine Fachthemen
Sozialpolitik, Stadtentwicklung, Migration/Integration

Hier findet findet Ihr noch Infos zur Wahl des Integrationsausschusses und mehr zu den politischen Zielen, die wir im Integrationsrat verfolgen wollen.

Unsere politischen Ziele für den Integrationsrat findet Ihr in unserem Flyer in 8 Sprachen zum Download: GLV_Broschüre komprimiert

Die allgmeinen integrationspolitischen Ziele der Grünen könnt Ihr hier im Wahlprogramm finden.

Falls Ihr bis jetzt keine Wahlbenachrichtigung per Post bekommen habt, aber wahlberechtigt seid, könnt Ihr bis 01.09. einen Antrag auf Eintragung ist Wählerverzeichnis stellen.Hier das Formular zum Download: Wvz_Eintrag IA20mit Belehrung

Dann erhaltet Ihr noch vor der Wahl am 13.09. eine Wahlbenachrichtigung und könnt wählen gehen oder Briefwahl machen.