
Bild oben: Ümminger See am 1. Mai 2025
Es ist Sommer, die Grillsaison hat begonnen, die Bürger klagen wieder über zu viel Belästigung durch Grillen in den Grünanlagen, und die Rufe nach einem generellen Grillverbot – ob in der Zeitung oder in den sozialen Medien – werden wieder lauter. Zum Beispiel der Ümminger See: Am 1. Mai waren über 1000 Grillfreunde mit mehr als 60 Grillgeräten dort, Rauch und Grillgeruch verteilten sich weit in der Umgebung. Zudem gab es noch eine Veranstaltung in Suntums Hof (heute Villa Schwanensee), das Ergebnis war ein Parkchaos auf den Parkplätzen und den umliegenden Straßen. Ist also das Grillen das Problem?
Nein, das Problem liegt woanders. Es gibt am Ümminger See bereits ein Grillverbot. Seit 2019 steht in der Bochumer Sicherheitsverordnung, dass das Grillen am Ümminger See verboten ist, außer auf den beiden gepflasterten Flächen auf der Wiese. Entsprechende (allerdings nicht sehr einfach zu lesende) Schilder stehen am See. Nur: Dieses Verbot wird nicht umgesetzt! Am 1. Mai sind die Ordnungskräfte gegen 18 Uhr unverrichteter Dinge abgezogen. Dabei wird angeführt, dass die Regelung zum Grillverbort dort zu kompliziert sei. Man kann aber Zweifel daran haben, dass ein generelles Verbot einfacher zu kontrollieren ist. Auch dafür braucht es genügend Ordnungskräfte, unterstützt durch die Polizei.

Parksituation am Ümminger See – 1. Mai 2025
Noch deutlicher wird das Umsetzungsproblem bei der Verkehrssituation. Das Parken auf Gehwegen oder auf Fahrradstraßen ist, zumal wenn es länger als eine Stunde dauert, im Bußgeldkatalog mit fast 100 Euro belegt. Am 1. Mai waren ein Großteil der Fahrradstraße nach Laer sowie der Gehweg der Industriestraße einschließlich der Bushaltestelle zugeparkt, aber nicht ein Fahrzeug hatte ein Knöllchen. Auch das Parken auf Grünflächen ist übrigens im Bußgeldkatalog seit 2023 erwähnt. Und in Gefährdungsfällen könnte auch abgeschleppt werden.
Das wären wirksame Maßnahmen, eine Übernutzung der Flächen um den Ümminger See herum, zu welchem Zweck auch immer, zu begrenzen. Doch der Ruf nach weiteren Verboten ist scheinbar einfacher.
Die Grünen im Bochumer Osten