Die große Tarifreform des VRR – kurz erklärt

By 5. September 2024Verkehrswende
Portait von Martina Foltys-Banning

Mit der nun angekündigten Reform ändert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) seine Tarifstrukturen grundlegend. Künftig sollen die Strukturen vereinfacht und noch stärker auf das Thema Digitalisierung gesetzt werden. Zudem will man die Preisstufen reduziert.

Martina Foltys-Banning, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Rat und Fraktionsvorsitzende im VRR erklärt: „Mit der Einführung des Deutschland-Tickets ist die Nutzung des klassischen VRR-Tarifes stark zurückgegangen. Zudem wissen wir aus den Ergebnissen der Marktforschung, dass sich die Nutzer*innen ein möglichst unkompliziertes und flexibles Ticketangebot wünschen, bei dem sich die Kund*innen keine Gedanken mehr über Tarifgebiete und Tickettypen machen müssen. Es ist daher nur folgerichtig endlich die Tarifstruktur im VRR mit einer großen Reform zu verschlanken.“

Konkret setzt der VRR insbesondere auf die Produktfamilie des Deutschland-Tickets (Deutschland-Ticket (DT), DT-Schule, DT-Semesterticket, DT-Sozial, DT-Job), welches schon heute den Großteil der Ticketverkäufe ausmacht. Ergänzt wird das Angebot um das bereits vorhandene App-basierte eezy-Ticket für Gelegenheitsfahrer*innen. Auf Grundlage eines fixen Grundpreises und den zurückgelegten Luftlinienkilometern berechnet die App den flexiblen Preis für eine Fahrt. Bei Fahrtantritt oder Ankunft loggen sich die Nutzer*innen über das Smartphone ein bzw. aus. Sowohl beim Deutschland-Ticket als auch beim eezy-Ticket setzt der VRR vor allem auf digitale Vertriebswege.

Künftig soll auch die Möglichkeit der bargeldlosen Bezahlung von Tickets in den Fahrzeugen geschaffen werden. Ein erster Schritt dazu wurde mit der Verschlankung des Papierticket-Angebots in Bus und Straßenbahn bereits umgesetzt.

Ein weiterer Baustein ist die Reform der Preisstufen. Auch hier ist eine deutliche Vereinfachung geplant. Zukünftig soll es nur noch drei Preisstufen geben: eine für Fahrten innerhalb der Stadt, eine für die Fahrten im Umland oder der Nachbarstadt und eine für das gesamte VRR-Gebiet.

Foltys-Banning ist begeistert: „Mit den Anpassungen der großen Tarifreform stellt sich der VRR zukunftsgerecht auf. Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ wird das Produktportfolio vereinfacht und die digitalen Vertriebswege gestärkt. Dies ist wegweisend für den ÖPNV in NRW und ein echter Gewinn für uns in Bochum.“