„Wie werden wir zukünftig im Bochumer Norden heizen?“ Unter dieser Überschrift diskutierten am Aschermittwoch (14.02.) rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger beim 29. Politischen Aschermittwoch der Grünen im Bochumer Norden. Das Thema „Wärmewende in Bochum“ stand dabei im Bochumer Kulturrat in Gerthe im Mittelpunkt. Die Nordgrünen setzen sich für eine verlässliche und bezahlbare Versorgung ein, zu der auch das Heizkraftwerk in Hiltrop beiträgt.
Eingangs stellte Moderator Thomas Wedding (Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Nord) die Frage „Was geht die Politik meine Heizung an?“, um dann mit dem Verweis auf die Freiheitsgrundsätze des Philosophen Kant die klare Antwort zu geben. „Diese Veränderung ist notwendig, um auch die Freiheit unserer Kinder und Kindeskinder zu erhalten!“ Die von der Bundesregierung initiierte und derzeit viel diskutierende „Wärmewende“ hat langfristig eine CO2-neutrale Versorgung der Bürgerinnen und Bürger zum Ziel. Diesem Ziel ist auch die Stadt Bochum verpflichtet.
In einem Vortrag stellte Jascha Dröge, Leiter Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Bochum, die aktuellen Ansätze und das geplante Vorgehen zur Wärmewende in Bochum vor, bei der der Ausbau der Strom- und Fernwärmenetze aus heutiger Sicht Investitionen von mehr als eine Mrd. € erfordern dürfte. Zu diesen Planungen gehört auch, das Heizkraftwerk in Hiltrop eventuell zukünftig mit Wasserstoff zu betreiben. „Die Entscheidung ist hier aber noch nicht gefallen“, betonte Jascha Dröge.
Wolfgang Cordes, Ratsmitglied der Grünen, erläuterte die politischen Rahmenbedingungen für die Wärmewende und verwies auf die Herausforderung der „Schuldenbremse“: „Investitionen in der von den Stadtwerken beschriebenen Größenordnung sind weder aus dem Haushalt unserer Stadt noch mit den Mitteln unserer Stadtwerke zu finanzieren. Da müssen Bund und Land mithelfen.“
In der anschließenden Diskussion wurde die Frage, ob Fernwärme hilfreich für die Mehrzahl der Wohnhäuser in Bochum sein könnte, kontrovers diskutiert. „Zentrale Lösungen wie Fernwärme und Wärmepumpen in allen anderen Häusern helfen nicht überall und sind auch nicht immer effizient.“ Zugleich formulierten die Bürgerinnen und Bürger den Bedarf nach mehr Informationen und Unterstützung: „Wir brauchen Unterstützung bei der Selbstorganisation von dezentralen Lösungen: Fachliche Beratung und bürokratische Erleichterungen, damit Nachbarn sich zusammenfinden und kostengünstig die Häuser in der Straße oder im Viertel versorgen können.“
Beim Politischen Aschermittwoch 2024 wurde im Bochumer Kulturrat deutlich, dass die Stadtpolitik, Stadtwerke sowie Haus- und Wohnungseigentümer noch viel Arbeit vor sich haben, damit das Ziel der Wärmewende in Bochum realisiert werden kann. Die Grünen im Norden unterstützen diesen Weg. „Der Bochumer Norden braucht eine verlässliche und bezahlbare Versorgung, zu der auch das Heizkraftwerk in Hiltrop beiträgt“, so der stellv. Grüne Fraktionsvorsitzende Christian Schnaubelt.
Auch der Bochumer Bundestagsabgeordnete Max Lucks betonte im Anschluss an die Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern die Wichtigkeit der Wärmewende für Bochum und das Ruhrgebiet.
Foto: Christian Schnaubelt