Bochum führt auch in diesem Winter sein bewährtes Kältekonzept fort. Zwei Kältebusse, betrieben vom DRK-Wattenscheid und den Johannitern geben warmes Essen, Getränke und Kleidung aus. Dazu gibt es Tagesaufenthalte und Notschlafplätze für alle.
Dazu Sonja Lohf, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Rat: „Das Leben auf der Straße ist für Obdachlose in jeder Jahreszeit eine Herausforderung. Das Kältekonzept mit seinen Angeboten hilft den Menschen, die gerade in den Wintermonaten am verletzlichsten sind. Aktuell haben über 300 Menschen in Bochum keine eigene Wohnung. Für sie braucht es genügend Anlaufstellen, Winterkleidung, Verpflegung und Ausrüstung zum Schlafen.“
Die Versorgung der Obdachlosen mit Lebensmitteln, Aufenthaltsmöglichkeiten und Schlafplätzen wird durch viele Träger mit ihren Haupt- und Ehrenamtlichen sichergestellt.
Die Notunterkunft „Schlaf am Zug“ bietet Schlafplätze für Minderjährige. In der Uhlandstraße können wohnungslose Frauen übernachten. Das Fliednerhaus stellt Schlafplätze für Frauen und Männer zur Verfügung. Bei nicht ausreichenden Plätzen helfen das Christopherus-Haus und Notschlafstätten in der ehemaligen Graf-von-der-Recke-Schule aus. In beiden Einrichtungen dürfen auch Hunde mitgebracht werden. Ab minus 10 Grad öffnet die Bogestra einen U-Bahnhof.
Lohf appelliert auch an die Bochumer Bevölkerung: „Frost birgt tödliche Gefahren für Menschen, die auf der Straße leben. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Gefahr besteht, bieten Sie Hilfe an oder rufen die Polizei (110) oder die Feuerwehr (112).“
Zusätzlich sind Streetworker*innen unterwegs, die möglichst allen Obdachlosen die Angebote der Stadt aufzeigen und – bei Bedarf – akut Hilfestellung geben.
Lohf macht gleichzeitig deutlich, dass die Vermeidung von Wohnungslosigkeit das Hauptziel bleibt: „Deshalb haben wir 2023 die Einrichtung zweier zusätzlicher Wohnungslosenunterkünfte beschlossen. Ziel ist es, Wohnungslose wieder zum selbständigen Wohnen zu befähigen.“