Die rot-grüne Rathauskoalition will die Digitalisierung der Bochumer Kultureinrichtungen beschleunigen und vertiefen. Mit einem Antrag im Ausschuss für Kultur und Tourismus am Dienstag, 28. November, soll die Verwaltung beauftragt werden, dafür ein Konzept zu erarbeiten.
Der Grundgedanke ist: Während sich die Stadtverwaltung gerade digitalisiert, lernt sie vieles neu. Sie soll nun prüfen, wie sie dabei auch Kultureinrichtungen, Institute und Vereine beraten und deren Vernetzung vorantreiben kann. In der Kulturszene gibt es bereits vielerlei Anknüpfungspunkte, die aufgegriffen und weiterentwickelt werden können – zum Beispiel eine stärkere Serviceorientierung. Auch der Zugang der Stadtverwaltung zu Fördermitteln soll dem Vorhaben zugutekommen.
Cylia Ungar, digitalpolitische Sprecherin der Grünen und Mitglied im Kulturausschuss, erwartet jedoch nicht nur einen verbesserten Service: „Menschen zusammenbringen, das ist die Stärke der Kultur! Diese Stärke wollen wir nutzen, um mit Hilfe der Digitalisierung in Bochum sowohl online als auch offline mehr Orte der Begegnung, der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens zu schaffen. Die Digitalisierung ermöglicht der Kultur neue und gemeinschaftliche Formen der Produktion, des Vertriebs und der Wertschöpfung.“
Sonja Gräf, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, findet, dass die Kultur auf den Wandel mit einer Transformation reagieren muss: „Sie muss ihre Bestände kritisch hinterfragen, ihr Publikum kennen und ermächtigen, sowie Impulse für nachhaltige Veränderungsprozesse setzen. Dazu braucht es Know-how, Lernbereitschaft und die Bereitstellung von Ressourcen. Die Schaffung einer Stelle eines Digitalagenten im Kulturbüro, der Institute, Einrichtungen, Vereine und Projekte in Fragen der Digitalisierung berät und deren Vernetzung vorantreibt, könnte hier wegweisend sein.“