Die Bezirksvertretung Nord hat bei ihrer letzten Sitzung „grünes Licht“ für das Projekt „Wohnen am Hillerberg“ gegeben. Dabei haben sich alle Fraktionen (SPD, Grüne, CDU, FDP/ Freie Wähler) gemeinsam in einem „Kompromissvorschlag“ auf eine Reihe von Änderungsvorschlägen verständigt. „Das neue Wohngebiet in Gerthe ist das zurzeit wichtigste Wohnungsbauvorhaben im Bochumer Norden“, betont Thomas Wedding, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Nord. Das Ergebnis sei ein erfolgreiches Zusammenspiel zwischen Politik, Verwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern: „Alle Beteiligten haben intensiv daran gearbeitet, um eine gute Planungsgrundlage zu erhalten. Die Aufgabe bestand darin, die unterschiedlichsten Anforderungen angemessen zu berücksichtigen, so dass unsere Kinder und Enkel eines Tages gerne damit und darin leben können.“
Der Beschluss der Bezirksvertretung Nord sieht vor, in Gerthe rund 400 neue Wohneinheiten zu errichten; ursprünglich waren bis zu 800 Einheiten vorgesehen. „Die menschengemachte Klimaveränderung zwingt uns, mit der Versiegelung des Bodens sehr vorsichtig umzugehen, die Entstehung von Kaltluft zu ermöglichen und Frischluftschneisen zu erhalten“, führt Thomas Wedding weiter aus. „Wir sind froh, dass die ‚Wildnis für Kinder‘ nicht angetastet wird und auch die Bebauung der Felder an der Sodinger Straße begrenzt wird. Beide sind unter anderem für die Frischluftversorgung in Gerthe wichtig.“
Im Süden des Plangebietes, am Castroper Hellweg, finden sich im Boden Reste des dortigen ehemaligen Zwangsarbeitslagers. Wedding betont dazu: „Dieses Bodendenkmal erinnert an schlimmes Unrecht, das in Bochum geschehen ist und es muss zukünftig deutlicher erkennbar gemacht werden.“
„Wir haben in diesem Planungsverfahren eine Bürgerbeteiligung in bisher nicht gekannter Intensität praktiziert“, betont Petra Willich, Bezirksvertreterin der Grünen aus Gerthe, „aber auch gute Dinge können und müssen noch besser gemacht werden. Dabei wollen wir weiterhin im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern bleiben.“
Die Grüne Bezirksfraktion Nord weist dabei die Kritik der CDU-Ratsfraktion an fehlenden Ein- und Zweifamilienhäusern im Plangebiet zurück, da diese Konzepte weder dem Klimaschutz noch den Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft ausreichend Rechnung tragen. Bei der Abwägung aller Interessen wird eine wichtige Frage nicht beantwortet: „Wie sinnvoll ist es, wenn wir für 30 Menschen in neuen Einfamilienhäusern viel mehr Boden versiegeln und viel mehr Grünfläche zerstören, als für Geschosswohnungen, in der die gleiche Anzahl Menschen komfortabel wohnen können?“
Weitere Stellungnahmen der Grünen Bezirksfraktion Nord finden Sie auf der Website: www.gruene-bochum-nord.de.