Steigende Energiekosten, Inflation und höhere Personalkosten aufgrund der Tarifabschlüsse: All das belastet die soziale Infrastruktur der Stadt und gleichzeitig die Verbände und Vereine, die diese seit Jahrzehnten aufrechterhalten. „Den Hilferuf der AG Wohlfahrt haben wir sehr ernst genommen. Wir hielten es für unerlässlich, eine krisenbedingte Unterstützung im Umfang von rund 370.000 Euro zu beschließen“, sagt Sonja Lohf, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Rat.
Mit den Unterstützungszahlungen reagiert die Politik auf einen Brandbrief im Sommer und anschließende Gespräche mit den in der AG Wohlfahrt zusammengeschlossenen Bochumer Organisationen. Diese sind in ihrer Notlage an Politik und Verwaltung in Bochum herangetreten, nachdem ihre Kosten erheblich gestiegen sind und Förderungen von Land und Bund ausgelaufen sind.
Anna di Bari, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, ist froh über das konstruktive Vorgehen, auf das man sich verständigt hatte: „Auch als Stadt haben wir derzeit nur geringe finanzielle Spielräume. Aber wir haben mit der AG Wohlfahrt eine zielgerichtete Abfrage vereinbart, um genau zu ermitteln, wieviel Geld wirklich benötigt wird. Das stellen wir mit dem heutigen Beschluss des Ausschusses bereit.“
Vom Sozialamt werden in 2023 und 2024 insgesamt 220.000 zusätzlich ausgegeben. Darunter sind die Caritas und die Bahnhofsmission, deren gestiegene Personal- und Sachkosten übernommen werden.
Vom Gesundheitsamt werden in 2023 und 2024 jeweils rund 75.000 Euro zusätzlich ausgezahlt. Bedacht wird unter anderen Madonna e.V. für die Mehrkosten im Bereich Personal und Miete übernommen werden.
„Wir müssen die soziale Infrastruktur sichern, von der Bochum lebt. Dazu bekennen wir uns. Dafür rund 370.000 Euro zusätzlich auszugeben sind in dieser Zeit der richtige Schritt“, so die beiden grünen Sozialpolitikerinnen Sonja Lohf und Anna di Bari.