Angesichts des Bedeutungsgewinns des Radverkehres nehmen Begegnungen zwischen zu Fuß Gehenden und Radfahrenden stetig zu. Laut einer kürzlich erschienenen Studie der Unfallforschung der Versicherer führt dies dazu, dass bei Unfällen zwischen den beiden Gruppen insbesondere Fußgänger*innen mit hoher Wahrscheinlichkeit verletzt werden. Zumal die Fahrräder immer schneller und größer werden. Als Unfallschwerpunkt werden Fußgängerzonen und Haltestellenbereiche genannt. Große Probleme gibt es auch mit parkenden Fahrzeugen, vor allem dort, wo viele Menschen zu Fuß gehen.
Hierzu Raphael Dittert, Vorsitzender des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur: „Grundsätzlich begrüßen wir den steigenden Anteil der Radfahrenden im Verkehr. Klar ist aber auch, dass Fuß- und Radverkehr nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Wir sind daher aufgefordert eine moderne Radinfrastruktur in der Kommune aufzubauen, die insbesondere die Trennung von Fuß- und Radverkehr berücksichtigt.“
Neben der Trennung von Fuß- und Radwegen empfiehlt die Studie bei hoher Querungsfrequenz des Fußverkehres die Reduzierung des ruhenden Kfz-Verkehres sowie den Verzicht auf Zweirichtungsradwege, den Verzicht auf Freigabe von Fußgängerzonen für den Radverkehr, den Rückbau schmaler Hochbordradwege, die Einzelabwägung an Haltestellen (Rad-Kfz-Konflikt vs. Fuß-Rad-Konflikt) sowie Verhaltenskampagnen zur Rücksichtnahme im Straßenverkehr.
„Die in der Studie dargestellte Problemlage finden wir auch an vielen Stellen in Bochum“, erläutert Martina Foltys-Banning, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Rat. „Klar ist daher, dass dem Fußverkehr grundsätzlich mehr Platz eingeräumt werden muss, z.B. durch Trennung von Geh- und Radwegen. Mit dem Beschluss zur Opel-Trasse, die 2024 gebaut werden soll, haben wir dies kürzlich politisch umgesetzt. Klar ist aber auch, dass sich die Empfehlungen in einer dicht bebauten Stadt wie Bochum leider nicht überall durchsetzen lassen. Daher bedarf es einer konsequenten Ahndung der Verstöße. Gleichzeitig sind alle Verkehrsteilnehmer*innen zur gegenseitigen Rücksichtnahme aufgefordert.“
Mit der Kampagne „Liebe braucht Abstand“ rief die Stadt Bochum in der Vergangenheit zur gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr auf. Ziel ist die Verstärkung der Verkehrssicherheit.