In den letzten Jahren musste man oft sehr lange warten, um überhaupt einen Termin im Bochumer Ausländerbüro und in der Einbürgerungsstelle zu bekommen. Entsprechend lange dauerte die Bearbeitung der Anliegen. Dies führte zu großem Frust unter den Betroffenen, aber auch zu Diskussionen in der Politik. In den letzten Monaten gibt es in Bochum eine sehr positive Entwicklung zu beobachten. Anna di Bari, integrationspolitische Sprecherin, erklärt dazu: „Die Probleme wurden immer wieder an uns herangetragen. Menschen, die längst alle Anforderungen an eine Einbürgerung erfüllten, mussten teilweise über ein Jahr warten. Wir haben uns seit geraumer Zeit dafür eingesetzt, dass die beiden Stellen durchgängig erreichbar sind und sich die Wartezeiten verkürzen. An den aktuellen Zahlen besonders bei der Einbürgerungsstelle lässt sich der Erfolg klar ablesen.“
So konnten allein im Juni, Juli und August dieses Jahres 659 Personen eingebürgert werden – bis Ende 2023 werden voraussichtlich 2.500 Einbürgerungen vollzogen sein. Das wären mehr als viermal so viele wie in 2022. Gleichzeitig sinkt die durchschnittliche Wartezeit.
Damit entwickelt sich Bochum im Vergleich zu umliegenden Städten zu einem Beispiel, wie man diese für eine gelingende Integration so wichtigen Prozesse verbessern kann: die Abläufe wurden effizienter organisiert, zusätzliches Personal eingesetzt und viele Extraschichten gemacht. Der vormals riesige Antragsstau wurde deutlich kleiner. Di Bari sieht auch eine gute Entwicklung bei den Anträgen zum neuen Chancen-Aufenthaltsgesetz: „Die Fälle werden schneller bearbeitet und in großen Teilen positiv beschieden. So können die Menschen viel schneller am Arbeitsmarkt Fuß fassen und für ihren Unterhalt sorgen. Bei den Anträgen von Menschen aus der Ukraine wird außerdem gerade erstmalig die Online-Antragsstellung erprobt. Ich fände es sinnvoll dieses Angebot auszuweiten.“
In den nächsten Monaten wird es weitere gesetzliche Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht geben. Die Grünen wollen dafür Sorge tragen, dass auch hier die Umsetzung in Bochum gut klappt.