Bochum steht vor großen Herausforderungen, denn die Stadt hat sich das Ziel gesetzt bis 2035 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen werden derzeit der Klimaplan und der Prozess zur Global Nachhaltigen Kommune erarbeitet und miteinander verzahnt. Konkret sollen nach der politischen Verabschiedung der Prozesse rund 200 Maßnahmen umgesetzt werden. Neben ausreichenden Finanzmitteln, braucht es zur Umsetzung vor allem auch Personal. In einer Anfrage haben sich die Grünen daher darüber informiert, wie viele Mitarbeiter*innen in der Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit derzeit arbeiten und wie diese Zahl im Vergleich zu ähnlich großen Städten in NRW einzuordnen ist.
Hierzu Ronja Reyes, umweltpolitische Sprecherin für die Grünen im Rat: „Die Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit verfügt derzeit lediglich über 5 Vollzeitäquivalente (VZÄ), die sich den Themen Klimaschutz, Klimaanpassung, Klimabildung und Nachhaltigkeit annehmen. Zur erfolgreichen Umsetzung des Klimaplans und der Nachhaltigkeitsstrategie ist dies zu wenig. Wir brauchen in der Stabsstelle daher eine deutliche Personalaufstockung! Diese muss auch mit einer thematischen Aufweitung einhergehen. Denn es ist unverständlich, dass zum Beispiel das wichtige Thema Mobilität bisher nicht in der Stabsstelle verankert ist. Ebenso muss sich die Verwaltung über geförderte Personalstellen und eine bessere Anbindung an die anderen Ämter, zum Bespiel über sogenannte Spiegelreferate, Gedanken machen.“
Die Anfrage der Grünen hatte ergeben, dass ähnlich große Städte teils deutlich mehr Personal in den Bereichen Klima und Nachhaltigkeit zu Verfügung haben als Bochum. Während Münster mit fast 23 VZÄ aus der Statistik positiv heraussticht, verfügen z.B. Wuppertal, Bielefeld und Bonn immerhin über je 10,5, 9,5 und 6,5 VZÄ. Selbst unsere deutlich kleinere Nachbarstadt Gelsenkirchen verfügt über 8,75 VZÄ im Bereich Klima und Nachhaltigkeit. Für die Grünen sind die Zahlen ein Weckruf. Die Bochumer Verwaltung muss in der Personalfrage schnell handeln, wenn sie die selbstgesteckten Klimaziele wirklich erreichen will.
Reyes erklärt abschließend: „Leider hat uns die Nachricht erreicht, dass mehrere der aktuellen Mitarbeiter*innen die Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit verlassen werden oder bereits verlassen haben. Dies ist ein Tiefschlag für die angestoßenen Prozesse und zeigt umso mehr, dass die Strukturen in der Stabsstelle grundlegend erneuert werden müssen. Denn nur mit einer starken Stabsstelle werden wir die Herausforderungen dieser Zeit erfolgreich meistern können.“