Schutz- und Hilfsangebote für obdach- und wohnungslose Menschen in der Winterzeit

Der Winter ist für Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, eine besonders schwere Zeit. Noch vor Winteranfang hat die Stadt in enger Abstimmung mit Trägern der Wohnungslosenhilfe die bisher aufgestellten Schutz- und Hilfemaßnahmen überprüft, die im so genannten Kältekonzept zusammengefasst sind. „Diese jährliche Aktualisierung garantiert, dass wir die Bedarfe der Menschen auf der Straße stets im Auge behalten und das Konzept, wenn erforderlich, entsprechend anpassen oder erweitern“, berichtet Sonja Lohf, gesundheits- und sozialpolitische Sprecherin der Grünen und nennt Beispiele für Kälteangebote: „Diesen Wintersind in den Abendstunden ergänzend zu Straßensozialarbeitern zwei Kältebusse unterwegs. Diese geschulten Personen können bedürftige Menschen frühzeitig versorgen und sie bei akuter Gefahr in eine Notunterkunft bringen. Tagsüber können obdach- oder wohnungslose Menschen sich in zahlreichen Tagesaufenthalten aufwärmen und zur Ruhe finden. Sie können die öffentlichen Verkehrsmittel, um zu einer Notschlafunterkunft zu kommen, bereits seit mehreren Jahren kostenlos nutzen.“

Eine Notschlafstelle befindet sich im Fliednerhaus am Stadion. Auch hierfür wurde das Konzept überarbeitet. Teilweise werden dort Notschlafplätze in feste Unterbringungsplätze umgewandelt. Das bietet so einigen Menschen eine echte Perspektive. An der Wasserstraße entsteht außerdem zukünftig eine kleine Wohneinheit für wohnungslose pflegebedürftige Menschen. Dort können sie intensiv betreut werden.

Die Grünen im Rat sehen darüber hinaus noch weitere Notwendigkeiten, um wohnungs- und obdachlose Menschen zu schützen: „Der Aufgang des Bahnhofs Rathaus Süd öffnet erst ab nächtlichen -10 Grad. Die BOGESTRA nennt als Gründe dafür Brandschutz- und Fluchtweg-Aspekte. Wir erwarten, dass hier nachgebessert wird, sodass dieser Stadtbahnhof grundsätzlich bei Winterkälte nachts geöffnet bleiben kann. Diese Notwendigkeit sehen wir auch für den Teil des Hauptbahnhofs, der der BOGESTRA zuzuordnen ist“, erklärt Sonja Lohf.

Sonja Lohf hofft, dass die niedrigschwelligen und breit aufgestellten Angebote gut angenommen werden und alle Menschen sicher durch den Winter kommen, und appelliert: „Liebe Bochumerinnen und Bochumer, sollten Sie eine Person sehen, die möglicherweise Hilfe benötigt, zögern Sie bitte nicht die Person anzusprechen oder bei akuter Gefahr die Polizei (110) oder Feuerwehr (112) zu alarmieren!“

Einen Gesamtüberblick aller Anlaufstellen bietet auch weiterhin die Broschüre „Hilfe und Orientierung in Bochum“ im Hosentaschenformat. Sie liegt in allen Beratungsstellen, Tagesaufenthalten und Notschlafstellen zum Mitnehmen aus.