Die Landeserstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete des Landes NRW (LEA) befindet sich seit 2017 in Bochum. Für Menschen, die in Nordrhein-Westfalen ankommen, ist sie die erste Adresse, um sich zu registrieren. Im nächsten Schritt werden die Menschen auf Städte und Kreise, zum Teil auch in andere Bundesländer, verteilt. Das Verfahren ist in der Regel innerhalb eines Tages abgeschlossen.Unbegleitete minderjährige Geflüchtete werden aufgrund des Jugendschutzes anders behandelt. Sie werden zunächst vom Jugendamt der Stadt, in der sie ankommen, in Obhut genommen und brauchen somit an diesem Standort für mehrere Tage eine vorläufige Unterkunft.
Seit September stiegen die Zahlen der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, die in der LEA und der zuständigen Fachstelle des Bochumer Jugendamts ankamen, rasant an. Die Stadt nutzte aus der Not heraus unter anderem zwei Turnhallen für die Unterbringung. Dort werden die Jugendlichen vom pädagogischen Personal der Jugendhilfeträger betreut.
Jetzt zeichnet sich endlich eine weitaus geeignetere Lösung ab. Ein Teil des ehemaligen Studierendenwohnheims Sumperkamp wird von der Stadt Bochum angemietet und bietet, wenn es entsprechend hergerichtet ist, Platz für bis zu 180 Menschen. Dazu sagt Anna di Bari, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales: „Das leerstehende Studierendenwohnheim bietet bereits möblierte Zimmer, Bäder und Küchen und entspricht damit unserer Vorstellung der angemessenen Unterbringung von jungen Menschen.“ Außerdem wurde im Dialog mit dem Land und mit großer Anstrengung des Sozialdezernats und Bochumer Jugendhilfeträger das Verfahren der mehrstufigen Registrierung beschleunigt, sodass die Jugendlichen schneller zu ihrem Zielort gebracht werden können als bisher. Zudem wurden Jugendhilfeträger gefunden, welche junge Geflüchtete in einer Unterkunft an der Kemnader Straße betreuen.
Anna di Bari stellt dazu fest: „Die aktuelle Situation lässt zu, dass die Turnhalle an der Schule in Höntrop leergezogen wird. Auch wenn die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, die in Bochum in Obhut genommen wurden, im Dezember kurzzeitig gesunken ist, wollen wir vorbereitet sein. Die Umnutzung des ehemaligen Studierendenwohnheims ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“