Am 16. Oktober 2022 jährte sich der Todestag von Josef-Anton Gera zum 25.Mal. Er war am 14. Oktober 1997 von zwei Neonazis mit einer Eisenstange im Westpark attackiert worden und zwei Tage später seinen Verletzungen erlegen. Dank des jahrelangen Engagements der Antifaschist*innen, die durch regelmäßige Mahnwachen am Westpark die Erinnerung an Gera wach hielten und letztlich durch ihre gezielte Ansprache an die Bochumer Kommunalpolitik, wurde der Platz vor dem Colosseum an der Alleestraße Josef-Anton-Gera-Platz benannt.
In ihrer letzten Sitzung vor Jahresende hat die Bezirksvertretung Bochum-Mitte nun beschlossen, der Platzbenennung und dem Graffito des Künstlers Klaus Dauven eine Informationstafel zur Seite zu stellen. Dafür werden Mittel in Höhe von bis zu 3.000 Euro zur Verfügung gestellt.
„Die Tafel mit Informationen zu Gera soll das bereits erstellte Reverse-Graffito sichtbarer werden lassen und gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern den Hintergrund der Tat näher bringen“, erklärt die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Anna di Bari.
Trotz eindeutiger Tataussagen der Täter zu ihren homofeindlichen und rechtsradikalen Motiven ist der Mord an Josef-Anton Gera vor Gericht nicht als politisch motiviert benannt worden.
„Die Informationstafel soll nicht nur die Erinnerung an Josef-Anton Gera wachhalten“, so di Bari. „Sie soll Teil einer lebendigen Erinnerungskultur werden, die das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für homofeindliche und rechtsradikal motivierte Taten wach hält.“