Unbegleitete minderjährige Personen sind eine besonders vulnerable Personengruppe. In der vergangenen Woche kamen rund 60 Personen nach Bochum. Inzwischen halten sich weitaus mehr Personen in Bochum auf.
Anna di Bari, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales sagt: „Unabhängig von Quoten und Schlüsseln stehen wir politisch zu unserem Bekenntnis, sicherer Aufnahmeort für Menschen auf der Flucht zu sein. Minderjährige geflüchtete Personen gehören zu einer besonders vulnerablen Gruppe. Daher sind eine Unterbringung und Betreuung, die ihren Schutz in den Vordergrund stellt und eine gute Versorgung garantiert, für uns das wichtigste Gebot.“
Der Personenkreis, um denen es sich dabei handelt, wird technisch als „Unbegleitete Minderjährige Ausländer“ (UMA) bezeichnet. Für diesen Kreis gelten andere Bestimmungen als bei erwachsenen Personen, die in NRW ankommen. Vorgesehen ist dabei ein Ablauf, der nach der Registrierung und anfänglichen Erstversorgung die Verteilung in die Kommunen vorsieht.
Sonja Lohf, sozialpolitische Sprecherin der Grünen, ergänzt: „Für uns gilt, dass hohe Standards in der Unterbringung eingehalten werden müssen. Wir sind uns auch der besonderen Situation bewusst und dem Träger, der die Betreuung so kurzfristig übernommen hat, sehr dankbar. Wir wissen auch von den intensiven Bemühungen der Sozialverwaltung, die Situation für diese Menschen zu verbessern.“
Dies betrifft vor allem die Unterbringungssituation. Aufgrund der weiterhin stark genutzten Kapazitäten bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine und Personen, die über andere Fluchtrouten nach Bochum kommen sowie den besonderen Bestimmungen zur Unterbringung und Betreuung bei der Aufnahme von Minderjährigen werden die Personen in Bochum aktuell in einer Turnhalle am Westring untergebracht.
„Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit zwischen Politik, Trägern, Verwaltung und Ehrenamt dazu führt, dass wir die Situation verbessern können und sehr zeitnah eine andere Unterbringungsmöglichkeit finden.“, sagt Sonja Lohf weiterhin.
Abschließend sagt di Bari: „Unser Bekenntnis gilt! Wir schauen natürlich auch sehr genau auf die sich abzeichnenden Entwicklungen auf den Fluchtrouten. Bochum hat in den letzten Jahren mit der Landeserstaufnahmeeinrichtung eine besondere Rolle eingenommen, mit der auch kommunal eine besondere Verantwortung einher geht. Wir führen intensive Gespräche und werden natürlich auch erneut auf das Land Nordrhein-Westfalen zu gehen, um über diese Situation zu beraten. Denn für eine gute Aufnahmesituation müssen alle an einem Strang ziehen und gerade jetzt überlegen, wie wir dauerhaft vorbereitet sein können. Wir brauchen nun umgehend auch die Unterstützung des Landes und ihre Mithilfe, um zukünftig mehr Kapazitäten vorzuhalten.“