Aus Kemnade International wurde 2012 das Festival Ruhr International und begeistert nach wie vor alle zwei Jahre viele Menschen in Bochum. Doch wie kann die Zukunft der bunten Veranstaltung aussehen, die den Austausch der Kulturen fördert und für Lebensfreude steht? Diese Frage haben sich die SPD und die Grünen im Rat der Stadt Bochum gestellt. Das Ergebnis ist ein Antrag für den Ausschuss für Kultur und Tourismus.
„Mit unserem Antrag beauftragen wir die Verwaltung, gemeinsam mit der Veranstaltergemeinschaft, das Festival weiterzuentwickeln und zukunftsfest zu machen“, sagt Sonja Gräf, kulturpolitische Sprecherin der SPD im Rat. „1974 fand Kemnade International erstmals statt und hat sich 2012 neu erfunden. Als Ruhr International griff das Festival aktuelle Debatten auf, legte aber vor allem ein stark beachtetes Musik- und Kulturprogramm vor. Das ist mittlerweile zehn Jahre her und der 50. Geburtstag der Erstauflage steht in zwei Jahren an. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um nach vorne zu sehen“, erklärt Gräf. „Wir müssen diese kulturelle Institution unbedingt absichern. Der Neustart nach der Pandemie und wirtschaftliche Probleme sorgen an vielen Stellen für massive Probleme. Denen muss Ruhr International mit einem sicheren Konzept begegnen“, erklärt die SPD-Ratsfrau.
„Zu einem erfolgreichen Konzept gehört auf jeden Fall die finanzielle Absicherung. Die Stadt soll bei der Weiterentwicklung des Festivals deswegen die Finanzierung und vor allem Fördermöglichkeiten in den Fokus rücken. Aber natürlich stellt sich auch die Frage, wie das Programm in zwei, vier oder auch 20 Jahren aussehen könnte. Jetzt steht aber erst einmal das Jubiläum in zwei Jahren bevor. Das müssen wir angemessen feiern und alleine aus der Tradition heraus, sollte man das Haus Kemnade einbeziehen – schließlich fing dort alles an. Wie das aussehen könnte, wird hoffentlich auch die Stadt ausarbeiten können“, sagt Sonja Gräf.
Barbara Jessel, Vorsitzende der Grünen im Rat und des Kulturausschusses ergänzt: „Unser Anliegen ist es Ruhr International aus seiner Tradition heraus weiter zu denken und entwickeln. Konkret geht es dabei genauso um die Entwicklung des Standortes auf dem Gelände der Jahrhunderthalle wie um die Frage wie die regionale Vernetzung, z.B. mit dem RVR, erneuert werden kann. Uns Grünen ist es dabei insbesondere wichtig das Thema Diversität neu zu beleuchten. So möchten wir einen Fokus darauf legen, wie die Migrantenselbstorganisationen am Festival besser partizipieren können. Gleichzeitig möchten wir die Teilhabe junger Menschen – auch bei der Organisation des Festivals – fördern. Ich bin auf die konkreten Vorschläge gespannt und biete an, dass wir als Politik aktiv an der Ausgestaltung der Weiterentwicklung von Ruhr International mitwirken.“