Mit den Stimmen von Grünen, SPD und FDP wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Süd am 17. Mai diesen Jahres die Planung zur Öffnung weiterer Einbahnstraßen für Radfahrende in Gegenrichtung beauftragt. Initiiert und ausgearbeitet wurde die Vorlage von der Grünen Fraktionsvorsitzenden Clara Padberg: „Fahrräder haben einen immer höheren Stellenwert als Fortbewegungs- und Transportmittel. Durch Maßnahmen, wie die Öffnung von Einbahnstraßen, möchten wir Grüne mehr Menschen dazu bewegen, auf das Rad umzusteigen.“
Dass der Beschluss so schnell umgesetzt wurde, ist für den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Peter Borgmann ein klares Signal, dass die Verwaltung hier die Zeichen der Zeit erkannt hat: „Schnelle und möglichst kurze Wege bieten Anreize, vom Auto auf das Rad umzusteigen. Damit haben wir in unserem Bezirk einen weiteren Schritt in Richtung Verkehrswende umgesetzt“, so Borgmann. „Wir hatten der Verwaltung mehrere Straßen zur Prüfung auf Verkehrs- und Sicherheitstechnik vorgeschlagen. Davon wurden die Einbahnstraßen Girondelle, Haarstraße und Akazienweg/Melschedeweg in Gegenrichtung für Radfahrende freigegeben und durch entsprechende Piktogramme auf dem Asphalt an den Ein- und Ausfahrten gesichert.“
Einen Monat später, in der Juni-Sitzung der BV Bochum-Süd, wurde nach knapp zweijährigem Vorlauf die Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Brenscheder Straße zwischen der Universitätsstraße und dem Kreisverkehr Kirchviertel einstimmig (bei einer Enthaltung) beschlossen. „Zwischen dem Beginn der Geschäfte und dem Kreisverkehr galt bereits Tempo 30“, so Borgmann. „Wir freuen uns, dass die Verwaltung unseren Beschluss, die Brenscheder Straße bis zum Kirchviertel zur Tempo-30-Zone umzuwandeln, nicht erst im Jahr 2023 (so stand es in der Beschlussvorlage!) sondern bereits jetzt nach so kurzer Zeit umgesetzt hat.“
Statt der alten Vorfahrtsschilder wurden vor den Einmündungen der Wohnstraßen in dieBrenscheder Straße Kreuzungsschilder angebracht. Um die neue Rechts-vor-Links-Regelung für dieVerkehrsteilnehmenden zu verdeutlichen, weisen noch 3 Monate lang zusätzliche Schilder auf die geänderte Vorfahrtsregelung hin.
Westlich der Einmündung Stiepeler Straße soll zudem eine Querungshilfe in Höhe des Kinderspielplatzes im Wohngebiet geschaffen werden.
Auch die stellvertretende Vorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Süd, Birgit Fligge, zeigt sich begeistert: „Hier wird aus Sicht der schwächsten Verkehrsteilnehmer geplant. Wir müssen alle umdenken. Wir sorgen uns immer noch zu viel um Autos, statt um große und vor allem kleine Fußgängerinnen und Fußgänger und natürlich auch um Radfahrende.“