Am 8. September findet in Bochum zum zweiten Mal die Sozialkonferenz statt. Neben viel Interesse an dem Themenschwerpunkt „Leben im Alter gemeinsam gestalten“ wurde in der vergangenen Woche Kritik laut, dass damit nur ein begrenzter Teil der Menschen betrachtet werde, die von den aktuellen sozialen Schwierigkeiten betroffen sind.
Sonja Lohf, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Rat, erklärt dazu: „Wir bedauern, dass das Bochumer Bündnis für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit seine Teilnahme an der Konferenz abgesagt hat. Auch wenn die Konferenz nur auf einen bestimmten Teil der Gesellschaft schaut, so geht das immerhin um rund ein Drittel aller Bochumer*innen. Um den je eigenen Herausforderungen und Anliegen verschiedener Zielgruppen gerecht zu werden und Impulse für die weiteren Aktivitäten und Handlungsansätze für die Stadt Bochum zu gewinnen, erscheint uns eine Fokussierung sehr sinnvoll. Wir würden uns sehr freuen, wenn das Bündnis auch zu diesem Thema seine Expertise einbringen würde.“
Bereits nach der letzten Konferenz wurden Maßnahmen für ältere Menschen ergriffen, etwa der Ausbau des barrierefreien Angebots im öffentlichen Nahverkehr. Außerdem wurde eine Stabsstelle „Leben im Alter“ im Sozialdezernat eingerichtet, die die Belange älterer Menschen in verschiedenen Fachbereichen der Verwaltung in den Blick nimmt.
Anna di Bari, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, betont außerdem, dass mit dieser Schwerpunktsetzung die anderen gesellschaftlichen Gruppen, die in der jetzigen Situation vor großen Herausforderungen stehen, selbstverständlich nicht außen vor sind. „Schnelle und wirksame Maßnahmen zur Entlastung all jener, die sich bereits in schwierigen wirtschaftlichen Situationen befinden, sind besonders jetzt wichtig. Als Kommune entziehen wir uns dieser Verantwortung nicht.“
Aus diesem Grund wurden Impulse aus der ersten Sozialkonferenz an verschiedenen Stellen aufgegriffen: Sie wurden im Sozialausschuss und diversen Fachkonferenzen der Stadt Bochum beraten. Und die Bochum Strategie wurde um den Aspekt „Soziale Lage“ erweitert.
„Wir hoffen, dass nun zeitnah ein Dialog zwischen allen beteiligten Akteur*innen zu diesem Thema zustande kommt. Denn es geht darum, die Menschen hier in Bochum sozialpolitisch bestmöglich zu unterstützen. Alleine wird das niemand schaffen, wir müssen in so einer Situation an einem Strang ziehen“, appelliert Anna di Bari.
Die grüne Fraktion begleitet und berät die sozialpolitischen Maßnahmen im Rat sowie den zuständigen Fachausschüssen. Eine Auswahl der Maßnahmen, die seit der letzten Sozialkonferenz initiiert wurden oder sich im Aufbau befinden, finden Sie hier.