Angesichts der drohenden Gasknappheit im Winter fordern die Grünen eine kommunalen Notfallplan. „Die Lage ist jetzt schon durch den anhaltenden Lieferstopp ernst und die Energiemärkte sind zunehmend zugespitzt. Es kann zurzeit leider nichts mehr ausgeschlossen werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auch in Bochum vorbereiten und wappnen. Das Gebot der Stunde ist es jetzt, jede Kilowattstunde einzusparen, die möglich ist“ mahnt Sebastian Pewny, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat.
„Wir schlagen einen kommunalen Notfallplan vor, der Einsparpotentiale identifiziert und vorsieht, damit die Stadt Bochum ihren Beitrag dazu leistet, den Verbrauch an Strom und Gas zu reduzieren. Durch solche Maßnahmen können Kosten gedrückt und eine lückenlose Grundversorgung sowohl für Privatverbraucher als auch für die Industrie gewährleistet werden. Denkbar ist beispielsweise, die Beheizung der Schwimmbäder einzustellen, ggf. deren Betrieb auszusetzen. Auch sollten Mittel eingesetzt werden, die dafür Sorge tragen, dass in den vielen städtischen Gebäuden über Nacht die Heizungen nicht durchpowern und damit unnötig Wärme verschwenden. Sämtliche Außenbeleuchtungen von Gebäuden sollten abgeschaltet werden. Gerade jetzt in den Sommermonaten kann man auch an Teile der Straßenbeleuchtung herangehen. Auch manche Ampelanlagen könnten ggf. in Rücksprache mit der Polizei deaktiviert werden. Auch der Verzicht auf beleuchtete Dekoration auf dem Weihnachtsmarkt kann helfen. Es darf einfach keine Denkverbote geben. Wir müssen die Potentialliste für solch einen Notfallplan jetzt diskutieren und erarbeiten“ schlägt Pewny vor.
Und auch in Sachen Strom- und Gassperren hat Pewny eine deutliche Forderung: „Für den Fall, dass die Bundesnetzagentur den Energieversorgern erlaubt, gestiegene Preise trotz Preisgarantie an die Verbraucher weiterzugeben, erwarte ich ein Moratorium für Strom- und Gassperren, wie auch schon von der Bundesverbraucherschutzministerin gefordert. Natürlich muss sichergestellt sein, dass die Energieversorgung im Land aufrechterhalten wird, aber das darf nicht dazu führen, dass Menschen in einer solchen Krisensituation durch ungeplante Tariferhöhungen in der kalten und dunklen Wohnung sitzen. Und mit Blick auf die ganz kalte Jahreszeit und ungewisse Situation muss auch in Bochum über die Schaffung kommunaler Wärmeräume nachgedacht werden. Wir täten gut daran, die Orte bereits jetzt in den sechs Stadtbezirken zu identifizieren und vorzubereiten. Wir brauchen jetzt keine Panik, sondern Vorbereitung mit dem Ziel, jede Kilowattstunde zu sparen, die möglich ist.“