Am 19.05.22, hat der Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales überplanmäßig 20.000 € für die Tafel in Wattenscheid bereitgestellt.
Sonja Lohf, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Rat, sagt dazu: „Grundsätzlich sollte niemand in Deutschland auf die Unterstützung durch die Tafel angewiesen sein. Doch die Realität sieht – durch die fortschreitende Altersarmut, die knappe Berechnung des SGB II und andere widere Lebensumstände – leider häufig anders aus. Die Wattenscheider Tafel leistet hier seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag – dafür sind wir sehr dankbar.“
Von Beginn der Coronapandemie an sind Menschen vermehrt auf Hilfsangebote angewiesen. Das spüren ebenfalls die Tafeln im Ruhrgebiet, so wie in Wattenscheid. Durch die steigende Inflation und die Verteuerung von Lebensmitteln steigt der Bedarf an solchen Angeboten weiter an. Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine sind mindestens 2.600 Menschen nach Bochum geflüchtet. Sie sind zum Teil ebenso auf das Angebot der Tafel angewiesen.
„Die 20.000 € sind nicht für den Einkauf von Lebensmitteln gedacht, sondern für all die Dinge, die aktuell als Mehrausgaben anfallen. Dazu zählen z. B. Spritkosten, die durch das Abholen der Lebensmittel bei den Abgabestellen entstehen sowie steigende Kosten für Kühlung und Lagerung der Lebensmittel“, erklärt Sonja Lohf.
Anna di Bari, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, ergänzt: „Wir wissen, wie viel derzeit durch Ehrenamtliche, Organisationen, Vereine, Initiativen und Träger geleistet wird. Die aufeinanderfolgenden Ereignisse verschärfen gerade bei den Menschen, die sich teils in extrem schwierigen Lebenslagen befinden, die Situation. Aus diesem Grund werden wir als Koalition auch weiterhin Geld bereitstellen, wenn wohltätige Vereine als wichtige Säule unserer Stadtgesellschaft Unterstützung benötigen.“
Abschließend fügt Sonja Lohf hinzu: „In der Sitzung haben wir zudem die Neukonzeptionierung der Notübernachtungsstelle für Obdachlose („Fliednerhaus“) beschlossen. Auch hier gehen wir auf die notwendig gewordene Veränderung der Angebotsstruktur ein. Den ersten Schritt haben wir heute damit getan, dass wir die Stadtverwaltung darin unterstützen, einen Teil der Plätze in Dauerwohnplätze umzugestalten. Selbstverständlich wird es weiterhin ausreichend Schlafplätze für eine Notübernachtung geben, die für die Stadtverwaltung, den Träger und uns zum Gesamtkonzept dazugehören.“