Protest der Grünen in der Bezirksvertretung Nord wird jetzt in die Rats-Ausschüsse getragen
Zwei Mitteilungen der Verwaltung bezüglich Baumfällungen in den Stadtteilen Gerthe und Hiltrop lösten Proteste seitens der Grünen Fraktion in der Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Nord am 25. Januar 2022 aus. Es geht um die Lothringer Straße vor dem alten Verwaltungsgebäude Gerthe und um das Baugrundstück Rhönstraße 2-6 in Hiltrop. Die Bäume sollen an der Lothringer Straße einer Tiefgarage und an der Rhönstraße dem Bau von zwei Mehrfamilienhäusern zum Opfer fallen.
„Aus Sicht der Bezirks- und der Ratsfraktion sind die Baumfällungen auf dem Grundstück Lothringer Straße keineswegs tragbar. Bis zu 100 Jahre alte Platanen zu fällen und durch Bäume mit einem Stammumfang von 20 cm zu ersetzen, trägt nichts zum Klimaschutz bei“, kritisiert Christian Schnaubelt, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Nord, scharf.
Damit die Sicht auf das alte Verwaltungsgebäude nicht durch parkende Autos versperrt wird, soll für den dort entstehenden Neubau mit Eigentumswohnungen eine Tiefgarage gebaut werden, für die Bäume gefällt werden müssen. „Aber gerade diese alten Platanen sind stadtbildprägend und sollen nun für einen nicht-öffentlichen Parkplatz geopfert werden“, so Schnaubelt. „Wir glauben, dass die zukünftige Nutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes mit Wohneinheiten und Café – welche wir weiterhin unterstützen – auch ohne die Tiefgarage auf der Vorderseite realisiert werden kann.“
Denn die Grüne Bezirksfraktion Nord sieht alternative Lösungsmöglichkeiten: Alternativ könnten für die privaten Parkplätze der Eigentumswohnungen ein Teil des bereits vorhandenen Parkraums hinter dem Verwaltungsgebäude genutzt werden. „Falls doch eine Tiefgarage notwendig ist, könnte diese entweder unter das Café oder hinter das Verwaltungsgebäude verschoben werden“, so Schnaubelt.
Bezüglich der Baumfällungen in der Rhönstraße kritisieren die Grünen im Norden, dass in der so genannten „Flüssesiedlung“ bereits zuvor einige Bäume gefällt wurden und derzeit kaum noch natürlicher Baumbestand vorhanden ist. Zudem wurde die Anfrage gestellt, wie viele Sozialwohnungen beim geplanten Bau der beiden Mehrfamilienhäuser vom Bauträger geplant sind?
Der Protest der Grünen in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Nord soll durch die Grünen Vertreterinnen und Vertreter im Rat auch in den Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung und in den Ausschuss für Planung und Grundstücke getragen werden. Dabei soll insbesondere die Zustimmung zu den geplanten Baumfällungen als „laufendes Geschäft der Stadtverwaltung“ kritisiert werden.