Nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan sind mittlerweile mehrere Monate vergangen und viele haben noch die Bilder der katastrophalen Lage um den Kabuler Flughafen im Kopf, wo Menschen vor den Taliban und ihren Exekutionslisten fliehen mussten. Seitdem erreichen uns auch schreckliche Bilder der humanitären Situation, die sich seit der Machtübernahme dort ereignen.
„Ganz besonders müssen wir jetzt die Ortskräfte und ihre Familien in den Blick nehmen, die aus dem Land fliehen mussten. Eine Ortskraft ist häufig auch eine Familienmutter oder -vater, der/die im schlimmsten Fall allein in Deutschland ist, während seine/ihre Kinder und Lebenspartner*in in Afghanistan um ihr Leben fürchten müssen oder noch auf der Flucht sind“, sagt Anna di Bari, integrationspolitische Sprecherin der Grünen im Rat der Stadt Bochum.
Sie verweist aber auch auf die Verantwortung der Landesregierung, die im August 2021 ein Aufnahmekontingent für 1000 Ortskräfte zur Verfügung gestellt hat. Di Bari, die auch Landtagskandidatin für den Wahlkreis Bochum ist, betont hier:
„Es ist klar, dass die afghanischen Ortskräfte aufgrund der anhaltenden Lage im Land hier in Deutschland eine gesicherte, langfristige Aufenthaltsperspektive brauchen. Wer wie Integrationsminister Joachim Stamp von einer vorübergehenden Aufnahme spricht, verkennt die Lage in Afghanistan. Deshalb müssen diese Verfahren jetzt schnell bearbeitet werden, damit die Integrationsangebote hier erfolgreich sein können und der Zugang zu Unterstützung deutlich vereinfacht wird.”
Die Grünen im Rat stellen daher zum nächsten Haupt- und Finanzausschuss eine umfassende Anfrage zu den afghanischen Ortskräften, die sich aktuell in Bochum befinden.