Bereits im Oktober stellte die Stadtverwaltung das erweiterte Kältekonzept für die Versorgung von wohnungslosen Menschen in den Wintermonaten vor, das in enger Abstimmung mit zahlreichen Trägern und Vereinen entstanden ist, die sich tagtäglich der Beratung und Betreuung von Wohnungslosen widmen.
Dem Dringlichkeitsantrag der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 15.12.2021, der das Kältekonzept kritisiert, steht die Koalition mit Unverständnis gegenüber. Die von der Fraktion DIE LINKE geforderte ganztägige Öffnung des Fliednerhauses und der ehemaligen Von-der-Recke-Schule ist nicht nachvollziehbar, da das Fliednerhaus nicht mal zu 50% belegt ist und auch andere Einrichtungen freie Plätze und Aufenthaltsmöglichkeiten bieten.
Sonja Lohf, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Rat, stellt klar: „Natürlich muss und wird die Stadt bei extremen Wetterbedingungen immer kurzfristig reagieren und alle Hebel nutzen, um zusätzliche Öffnungszeiten in den Notschlafstellen und Anlaufstellen einzurichten.“
Dass die Verwaltung diese Flexibilität besitzt, bewies sie bereits Anfang dieses Jahres als es einen massiven Wintereinbruch gab, der dazu führte, dass wohnungslose Menschen die vielen Einrichtungen für Obdachlose nicht mehr erreichen konnten. Hier hat die Bochumer Sozialdezernentin und das Amt für Soziales umgehend reagiert, sodass das Fliednerhaus und die Notschlafstelle in der ehemaligen Von-der-Recke-Schule innerhalb eines Tages auf einen 24/7-Betrieb umgestellt werden konnten.
Für Anfang des nächsten Jahres hat die Verwaltung zudem ein umfassendes Gesamtkonzept zur Beratung und Betreuung von Obdach- und Wohnungslosen sowie zur Vermeidung von Obdachlosigkeit angekündigt, indem alle Einzelkonzepte, u.a. das Hitze- und das Kältekonzept, gebündelt werden. Dazu Sonja Lohf abschließend: „Das gesamtstädtische Konzept wird sicherlich wieder mit den Einrichtungen beraten und abgesprochen, um Angebote und Öffnungszeiten zu optimieren. Wir Grünen werden diesen Prozess weiterhin angemessen und mit vollem Einsatz begleiten und unsere Anregungen und Forderungen einbringen.“
Appell an die Bürger*innen in Bochum:
Wenn Sie eine hilfsbedürftige Person antreffen oder sehen, sprechen Sie die Person an! Bei Hilfebedarf können Sie sich jederzeit an die Polizei oder die Beratungsstelle für Obdachlose wenden. Zudem können obdachlose Personen abends kostenlos den ÖPNV der BOGESTRA nutzen, um zu den Notschlafstellen zu gelangen.