Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich ruhigere Straßen, mehr Aufenthaltsqualität sowie mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Der Umbau von Straßen ist oft teuer und langwierig. Abhilfe können sogenannte Parklets oder Stadtterrassen schaffen. Zahlreiche Beispiele aus anderen Städten, wie München oder Stuttgart zeigen eindrucksvoll, dass es im Rahmen saisonaler Ansätze gelingen kann, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen und den Bürgerinnen und Bürgern mit der Schaffung von Parklets zum Bespiel Sitz-, Liege- oder Spieleelemente zu Verfügung zu stellen. Dabei geht es darum den knappen Straßenraum mal anders erlebbar zu machen und Aufenthaltsbereiche zurückzugewinnen. Aktuell werden auch vielerorts wieder Beispiele im Rahmen des Parking Days am 17. September oder während der Europäischen Mobilitätswoche präsentiert.
Dazu Martina Foltys-Banning, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Rat: „Bochums Straßen sind leider immer noch größtenteils von der Idee der autozentrierten Stadt der 60er Jahre geprägt. Aufbauten wie Parklets ermöglichen es auch in unserer Stadt das starre Gefüge zu durchbrechen und den Bürgerinnen und Bürgern eine Alternative zu zugeparkten Straßen zu bieten. Erfreulicherweise hat die Stadt bereits eine Stadtterrasse am ‚Grünen Gaul‘ genehmigt. Es ist absolut wünschenswert, wenn kommerzielle Anbieter dies nutzen, wenn sie z.B. die Außengastronomie erweitern wollen. Aber genauso können auch Vereine, Verbände oder Initiativen die Möglichkeit nutzen, um auf sich und ihre Angeboten und Ideen im Straßenraum aufmerksam zu machen und sich so aktiv an der Veränderung unserer Stadt(straßen) zu beteiligen.“
Henrike Arentz, sachkundige Einwohnerin im Mobilitätsausschuss ergänzt: „Das Zukunftsnetz Mobilität, bei dem auch die Stadt Bochum Mitglied ist, unterstützt die temporäre Umgestaltung des Straßenraums durch den Verleih von Stadtterrassen an die Mitgliedskommunen. Natürlich sind die sehr begehrt. Gerade noch in Neuss im Einsatz, werden sie ab 20. September für 5 Wochen im Dortmunder Klinikviertel unter dem Titel „ParkRaum – MeinRaum“ zu nutzen sein. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Bochum sich um die Stadtterrassen bewirbt, damit wir mit dem temporären Umbau unserer Straßen ein Zeichen für die Verkehrswende setzen können.“