Die Bochumer Grünen zeigen sich zufrieden mit dem bisherigen Stand der Umsetzung des Handlungskonzeptes Wohnen. Vor dem Hintergrund aktuell laufender Flächenentwicklungsverfahren und abgeschlossener Wohnungsbauprojekte sieht die grüne Ratsfraktion die Zielvorgabe von durchschnittlich 800 Wohneinheiten pro Jahr in den kommenden Jahren als sicher erfüllbar an. Das verdeutlichen eigene Berechnungen und Recherchen der grünen Ratsfraktion, wonach bis zum Ende des Jahrzehnts über 10.000 neue Wohnungen entstehen werden. Dies ist deutlich mehr als die im Handlungskonzept Wohnen vorgesehene Anzahl.
Die aus dieser positiven Entwicklung resultierende Konsequenz macht Fraktionsvorsitzender Sebastian Pewny an einem Beispiel deutlich: „Die Zustimmung zum Wohnungsbau auf der Fläche Hattinger Straße/Hinter der Kiste im Südwesten ist für uns schwierig. Die Zielkonflikte zwischen Wohnungsneubau und Naturschutz treten immer offener unauflösbar zu Tage. Diese Fläche wird die letzte unversiegelte Fläche sein, der wir zustimmen. Da nunmehr absehbar ist, dass das Ziel des Handlungskonzeptes Wohnen, so wie im Koalitionsvertrag vereinbart, durch bereits abgeschlossene und absehbar zu realisierende Projekte erreicht wird, wollen wir jenseits der Flächen, die aktuell im Beratungsgang sind, keine weiteren neuen unversiegelten Flächen mehr ins Verfahren geben. Die bestehenden Projekte und Verfahren werden zu Ende gebracht und dann muss beobachtet werden, wie sich die Lage auf dem Bochumer Wohnungsmarkt entwickelt. Unterdessen muss mit Hochdruck gutachterlich an der Evaluation des Handlungskonzeptes Wohnen gearbeitet werden. Dabei ist es endlich auch geboten, dass man den Wohnungsbestand und die dortigen Sanierungspotentiale untersucht. Und auch die zahlreichen aktuellen Studien zum Wohnraumbedarf und zur Demographie-Entwicklung unserer Stadt müssen jetzt Berücksichtigung in der städtischen Wohnungspolitik finden. Sie weisen nämlich sehr deutlich auf einen Bevölkerungsrückgang, einen deutlich verminderten Wohnraumbedarf und drohende Leerstände hin.“
Unterdessen üben die Grünen Kritik an Eigentümern, die auf brachliegenden Flächen oder Flächen mit Baurecht sitzen und diese nicht entwickeln. Pewny wird auch hier deutlich: „Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt sind die Eigentümer in der Pflicht die Allianz für Wohnen ernst zu nehmen und die genehmigten Wohnungen auch zu realisieren. Andere Städte haben in solch einer Situation ein Baugebot verhängt. Ein Instrument, das auch Bochum nutzen sollte. Denn es kann nicht sein, dass brachliegende Flächen und solche mit qualifizierten Bebauungsplänen nicht entwickelt werden und immer neue Eingriffe in die Natur notwendig werden, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“
Detaillierte Übersichten, Berechnungen und Rechercheergebnisse zu
- seit 2017/18 fertiggestellten Projekte
- Projekten im Bau bzw. in konkreter Planung
- Wohneinheiten in Senioreneinrichtungen
- Ausstehenden Projekten, z.T. in frühem Planungsstadium
- Kurzübersicht zu aktuellen Studien zum Wohnraumbedarf und zur Bevölkerungsentwicklung in Bochum
finden sich hier zum Download.