Nicht zu Unrecht klagten viele Bürgerinnen und Bürger in diesem Winter über die vielen Baumfällungen in der Stadt. Während einige Baumfällungen, zum Beispiel zur Erneuerung von Abwasserkanälen, unvermeidbar sind, gibt es an anderer Stelle Möglichkeiten gesunde Bäume zu retten. „Wir stellen immer wieder fest, dass Architektinnen und Architekten gerne auf dem Reißbrett planen ohne sich die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen. Dies hat oftmals die Folge, dass gesunde Bäume fallen, obwohl man den Baukörper auch verschieben hätte können. Wir fordern von der Verwaltung daher, dass Bäume bereits im Zuge der Planungen geschützt werden. Dies gilt nicht nur für die stadteigenen Vorhaben, sondern auch für externe Planungen. Daher muss dieser Sachverhalt in der Baumschutzsatzung aufgenommen werden“, so Ronja Reyes, umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Rat.
„Wichtig ist mir zudem, dass wir bei Kompensationspflanzungen neue Maßstäbe setzen. Wenn ein Baum fallen muss, muss dieser mit mehr und vor allem größeren Bäumen ersetzt werden. Zudem muss dies für Alle und nicht wie bisher ausgewählte Baumarten gelten! Nur so werden wir dem Klimaschutz in unserer Stadt gerecht.“, so Reyes weiter.
Nach der derzeitigen Satzung gibt es die Möglichkeit einen zu fällenden Baum auch durch ein Entgelt zur ersetzen, mit dem die Stadt an anderer Stelle eine Nachpflanzung vornimmt. Dieses wird derzeit in erster Linie auf Grundlage des Holzwertes des Baumes berechnet. „Die Berechnungsmethode für die Kompensationen von Bäumen ist von vorgestern. Ein Baum speichert CO2, spendet Schatten, speichert Wasser und erfüllt viele weitere Ökosystemdienstleistung, die bei der Bemessung des Wertes eines Baumes unbedingt berücksichtigt werden müssen. In den Niederlanden ist man da schon weiter als bei uns. Ich bitte die Verwaltung daher sich ein Beispiel an unseren Nachbarn zu nehmen und die Berechnungsmethode bei der Überarbeitung der Baumschutzsatzung entsprechend anzupassen“, resümiert Reyes.