Am 3. März veranstalteten die Corona-Leugner*innen von „Querdenken“ einen Autokorso durch Bochum. Es ist erstaunlich, dass die Veranstaltung der rechtsextremen Gruppe mit rund 25 Autos überhaupt als Demonstration genehmigt wurde. Ein verbindendes Element der rassistischen Gruppe ist der antisemitische Verschwörungswahn. Trotz des offenen Antisemitismus wurde „Querdenken“ erlaubt, sowohl auf dem Hin-, als auch auf dem Rückweg, an der Bochumer Synagoge vorbeizufahren.
„Die Polizei hatte mit dieser Form der Demonstration und dem Gegenprotest offensichtlich Probleme eine deeskalierende Strategie zu verfolgen. Das lässt Zweifel daran aufkommen, ob der Autokorso so genehmigt werden hätte müssen. Dass die Situation leicht eskalieren kann, hätte die Bochumer Polizei wissen müssen, denn wenn offensichtlich antisemitische Kräfte an der Neuen Synagoge vorbeifahren dürfen und lautstark demonstrieren, ist das eine unhaltbare Provokation“, sagt Sebastian Pewny, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat.
„Gleich zweimal die Fahrt an der Synagoge vorbeizulassen, grenzt an Fahrlässigkeit Seitens der Polizei. Es erstaunt uns, wo doch in der Vergangenheit die Bochumer Polizei bei diesem Thema sensibler war. Der Schutz der Synagoge hat höchste Priorität! Wir fordern die Polizei auf, künftig sensibler und umsichtiger vorzugehen“, sagt Thea Jacobs, Sprecherin der Bochumer Grünen.
„Warum die Polizei gegen den legitimen Protest gegen eine verrückte Mischung aus Rechtsradikalen, Esoteriker*innen, Impfgegner*innen und Antisemit*innen in eskalierender Art und Weise vorging, muss der Polizeipräsident den Bochumer*innen erklären, denn so kannten wir die Bochumer Polizei in der Vergangenheit nicht“, meint Sebastian Pewny.