Nach gut einer Woche inzwischen ungewohnt tiefer Temperaturen sind die Auswirkungen des Schneefalls im ganzen Bochumer Stadtgebiet nach wie vor zu spüren. Die Grünen äußern sich nun zur vermehrt laut werdenden Kritik am Winterdienst in der Stadt.
Sebastian Pewny, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat, ist dankbar für den ununterbrochenen Einsatz der Mannschaften beim USB Bochum: „Man mag sich kaum vorstellen, wie es sein muss bei diesen Temperaturen ganztägig draußen wichtige Gehwege und sukzessive die Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Was die Beschäftigten da gerade zu meistern haben, ist nicht zu unterschätzen.“
Für die Grünen zeigt die auch in den Nachbarstädten aufkommende Kritik, dass Wintereinbrüche wie dieser seltener geworden sind und dadurch eine mitunter überzogene Erwartungshaltung an den kommunalen Winterdienst entsteht. Nicht jedes Wetterereignis müsse sofort aus dem Stadtbild entfernt werden.
Die Kritik am Management des USB und der Stadt zum Winterdienst hält Pewny vielfach für überzogen: „Schnee und Eis im Winter sind hier zwar inzwischen eine Überraschung, aber letztlich doch ein normales Naturereignis. Ich habe nicht die Erwartung, dass in unserer Stadt bei anhaltenden tiefen Temperaturen und größeren Schneemengen schnell alle Straßen und Wege vom Schnee befreit sein müssen. Stadt und USB gehen nach einem sehr transparenten Verfahren vor. Der USB veröffentlicht auf seiner Website die Einsatzberichte und das Vorgehen beim Winterdienst.“
Pewny zeigt Verständnis für den Wunsch nach freien Straßen, Rad- und Gehwegen, bittet aber um Geduld: „Die tiefen Temperaturen machen es schwierig die Verkehrswege ordentlich und schnell von Schnee und Eis zu befreien. Die unterste Eisschicht verhindert ein ordentliches Abtragen und das Aufbrechen dieser Eisschicht ist aufwendig. Bei den Straßen der Streukategorien 1 und 2 sehen wir Erfolge. In den Straßen der Streukategorien 3 und 4 kann es aber deutlich länger dauern, bis hier ein Streufahrzeug zu sehen ist. Die Mannschaften der Müllabfuhr unterstützen den Winterdienst derzeit, daher kann es auch zu Verschiebungen bei der Müllabfuhr kommen. Wir alle müssen uns jetzt noch gedulden. Die Beschäftigten des USB jetzt mit Kritik zu überziehen hilft derzeit überhaupt nicht, auch wenn der Ärger über nicht geräumte Wege im Einzelfall nachvollziehbar sein mag.“
Zufrieden ist Pewny auch mit der Räumung der Springorumtrasse: „Dieser Geh- und Radweg war sehr früh frei. Hierfür hatten wir ja zusätzliche Haushaltsmittel bewilligt. Wir erwarten allerdings auch, dass die Radstreifen an den Straßen der Streukategorie 1 und 2 mit geräumt werden.“
Auf der Seite des USB gibt es weitere Informationen zum Thema.