Am 03.11. berichtete die WAZ, dass in Bochum weit über den prognostizierten stadtweiten Bedarf hinaus Wohnungen erstellt werden. Grundlage ist eine Vergleichsstudie in 20 deutschen Städten von Wüest Partner. Die Frankfurter Immobilienberatungsfirma analysierte für institutionelle Kapitalanleger Renditechancen und Risiken am Wohnungsmarkt.
„Für eine Stadt, in der bereits so viel Fläche versiegelt ist – Platz 9 in Deutschland, 37,9 % des Stadtgebiets waren 2018 bereits versiegelt -, ist das eine relevante Information. Sie entspricht auch unserer Einschätzung der Entwicklung“, erklärt Olaf Krause, planungspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion. „Mit dem Handlungskonzept Wohnen, seinerzeit unter breiter Beteiligung entwickelt, haben wir 2017 einem Instrument zugestimmt, das auf den angespannten Wohnungsmarkt mit neu entstehendem bezahlbarem Wohnraum reagieren sollte. Deshalb wurde auch eine verbindliche Sozialwohnungsbauquote beschlossen. Die Wohnungsmarktberichte zeigen seit Jahren schwierige Lagen in fast allen Marktsegmenten. Das deckt sich mit den Erfahrungen vieler Familien, wie schwer es ist, eine passende und bezahlbare Wohnung zu finden. Zwischenzeitlich hat sich beim Neubau jedoch sehr viel getan.“
Barbara Jessel, Fraktionsvorsitzende der Grünen, weist darauf hin, dass das Handlungskonzept Wohnen auf sehr alten Basisdaten wie dem Zensus von 2011 beruht, und fordert: „Wir müssen das Handlungskonzept auf Grundlage neuer Daten zur Bevölkerungsentwicklung und zum Wohnungsbestand auf den Prüfstand stellen. Dabei müssen wieder alle Akteure einbezogen werden. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber 2022 wollen wir Ergebnisse sehen und neue Ziele beschließen. Schon jetzt ist für uns aber klar, dass es hierbei nur um Bochumer Bedarfe gehen kann. Gerade vor dem Hintergrund der städtischen Versiegelung werden wir nicht in der Lage sein, die Wohnungsmarktprobleme anderer Städte lösen zu können.“