Die Bochumer Grünen lehnen weitere Flächenausweisungen für den Ruhrpark ab. Wie die WAZ berichtete, befindet sich der Betreiber des Ruhrparks in Gesprächen mit der Stadt, da ihm der Raum für Parkplätze knapp zu werden droht. Gleichzeitig soll eine Tankstelle errichtet werden.
Sebastian Pewny, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Rat, erklärt dazu: „Der Ruhrpark stößt jetzt an natürliche Grenzen. Das muss reichen! Der politische Fokus muss auf einer Stärkung der Innenstadt liegen. Dazu haben wir jetzt über mehrere Jahre ein breit getragenes ISEK Innenstadt aufgelegt und eine Vision für die Innenstadt erarbeitet. Gleichzeitig liegen die Pläne für die Alternative zum Auto für den Besuch des Ruhrparks auf dem Tisch. Man muss ihn für den öffentlichen Nahverkehr und für den Radverkehr anbinden. Jedenfalls sind wir nicht bereit Flächen für den Bau neuer Parkplätze abzugeben oder zu genehmigen.“
Die Grünen fordern, dass sich der Ruhrpark endlich von der Fixierung auf Autos löst. Sie schlagen vorausschauende Lösungen vor: Der Ruhrpark könnte beispielsweise Tickets erstatten, wenn die Fahrgäste mit dem ÖPNV anreisen. Kosten für die Unterhaltung zusätzlicher Parkplätze würden im Gegenzug entfallen. Betriebswirtschaftlich müsste das möglich sein. Die Parkplätze in anderen privaten Einkaufszentren wie dem Limbecker Platz in Essen, in der Thiergalerie in Dortmund oder im PalaisVest in Recklinghausen sind gebührenpflichtig. Außerdem wollen die Grünen sichere und komfortable Zufahrten für den Radverkehr schaffen, was den umliegenden Stadtteilen zugute käme. Und mancher würden den Besuch im Ruhrpark vielleicht mit einer kleinen Radtour verbinden.
Seit dem Umbau und der Renovierung hat der Ruhrpark an Attraktivität gewonnen. An den Pkw-Kennzeichen auf den Parkplätzen wird das Einzugsgebiet deutlich: Von RE über HER bis W, von E über WIT und MK bis DO. Untersuchungen bestätigen diesen Eindruck, dass zusätzlicher Verkehr nicht nur aus den umliegenden Städten und Stadtteilen sondern vor allem entlang der A 43 angezogen wird.
Olaf Krause, Sprecher für Strukturpolitik, sieht die negativen Folgen: „An Wochenenden herrscht oft Parkchaos, im Ruhrpark und in den umliegenden Wohnstraßen, weil die Parkplätze nicht reichen. Es braucht dringend ein großräumiges Parkleitsystem, das anzeigt, wann der Ruhrpark voll ist, damit der für Anwohner und Umwelt schädliche Parksuchverkehr reduziert wird. Letztlich saugt der Ruhrpark allen umliegenden Innenstadt-Zentren die Kaufkraft weg. Das ist ein Problem, das letztlich auch auf Ebene des Regionalverbands Ruhr (RVR) angegangen werden sollte.“